BAG - Urteil vom 26.01.2021
3 AZR 878/16
Normen:
AEUV Art. 267; ArbGG § 72 Abs. 5; BetrAVG § 2 Abs. 1; BetrAVG § 3; BetrAVG § 7 Abs. 1; BetrAVG § 7 Abs. 2 S. 6 (jetzt § 7 Abs. 2a S. 4); BetrAVG § 9 Abs. 2 S. 3; BetrAVG § 16 Abs. 1; BetrAVG § 16 Abs. 2; BetrVG § 77 Abs. 4; BGB § 242; BGB § 613a Abs. 1; BGB § 826; InsO § 1 S. 1; InsO § 5 Abs. 1; InsO § 38; InsO § 45 S. 1; InsO § 53; InsO § 108 Abs. 3; InsO § 113; InsO § 128; InsO §§ 174 ff.; InsO § 191 Abs. 1; InsO § 198; KO § 67; KO § 69; KO § 166; KO § 168 Nr. 2; KO § § 169; Richtlinie 2001/23/EG Art. 3 Abs. 4; Richtlinie 2001/23/EG Art. 5 Abs. 2; Richtlinie 2001/23/EG Art. 5 Abs. 4; Richtlinie 2008/94/EG Art. 8; SGB III §§ 165 ff.; SGB VI § 235 Abs. 2 S. 2; ZPO § 253 Abs. 2 Nr. 2; ZPO § 256 Abs. 1; ZPO § 268; ZPO § 551 Abs. 3 S. 1 Nr. 2;
Fundstellen:
AP BetrAVG § 7 Nr. 123
ArbRB 2021, 165
AuR 2021, 282
BAGE 173, 358
DB 2021, 1207
DZWIR 2021, 681
EzA BGB 2002 _ 613a Nr. 189
EzA BetrAVG _ 7 Nr. 82
EzA-SD 2021, 16
MDR 2021, 821
ZIP 2021, 928
Vorinstanzen:
LAG Rheinland-Pfalz, vom 04.11.2016 - Vorinstanzaktenzeichen 1 Sa 120/16
ArbG Koblenz, vom 16.02.2016 - Vorinstanzaktenzeichen 11 Ca 3191/15

Betriebserwerber als Schuldner bestehender Anwartschaften auf betriebliche AltersversorgungEingeschränkte Haftung des Betriebserwerbers für bereits entstandene Anwartschaften auf betriebliche Altersversorgung bei Betriebsveräußerung in der InsolvenzAnwartschaft auf betriebliche Altersversorgung als aufschiebend bedingte Insolvenzforderung des ArbeitnehmersUnbedenklichkeit der begrenzten Haftung des Betriebserwerbers aus unionsrechtlicher Sicht

BAG, Urteil vom 26.01.2021 - Aktenzeichen 3 AZR 878/16

DRsp Nr. 2021/5957

Betriebserwerber als Schuldner bestehender Anwartschaften auf betriebliche Altersversorgung Eingeschränkte Haftung des Betriebserwerbers für bereits entstandene Anwartschaften auf betriebliche Altersversorgung bei Betriebsveräußerung in der Insolvenz Anwartschaft auf betriebliche Altersversorgung als aufschiebend bedingte Insolvenzforderung des Arbeitnehmers Unbedenklichkeit der begrenzten Haftung des Betriebserwerbers aus unionsrechtlicher Sicht

1. Die besonderen Verteilungsgrundsätze des Insolvenzrechts gehen § 613a BGB als Spezialregelungen auch für noch nicht gesetzlich unverfallbare Anwartschaften vor. Der Erwerber haftet nicht, wenn diese für die Zeit vor der Insolvenzeröffnung entstanden sind. Der Arbeitnehmer kann seine Ansprüche als aufschiebend bedingte Insolvenzforderung zur Insolvenztabelle anmelden. 2. Arbeitnehmern muss als Mindestschutz ihrer Forderungen aus Direktzusagen auf betriebliche Altersversorgung ein Anspruch nach Art. 3 Abs. 4 Buchst. b Richtlinie 2001/23/EG iVm. Art. 8 Richtlinie 2008/94/EG gewährt werden. Das ist in Deutschland gesichert, da das Unionsrecht den Arbeitnehmern einen unmittelbaren Anspruch gegen den PSV einräumt.