BGH - Urteil vom 09.11.1998
II ZR 190/97
Normen:
GmbHG § 11 ;
Fundstellen:
AG 1999, 122
BB 1999, 14
BGHR GmbHG § 11 Abs. 1 Vorbelastungsbilanz 2
BGHR GmbHG § 11 Abs. 1 Vorbelastungsbilanz 3
BGHZ 140, 35
DB 1999, 37
DNotZ 1999, 437
DStR 1999, 206
GmbHR 1999, 31
MDR 1999, 171
NJW 1999, 283
NJW-RR 1999, 615
NZG 1999, 208
NZG 1999, 70
NZI 1999, 75
WM 1998, 2530
ZIP 1998, 2151
ZInsO 1999, 181
Vorinstanzen:
Kammergericht,
LG Berlin,

Bewertung des Vermögens einer Vor-GmbH

BGH, Urteil vom 09.11.1998 - Aktenzeichen II ZR 190/97

DRsp Nr. 1999/320

Bewertung des Vermögens einer Vor-GmbH

»a) Hat die Ingangsetzung der Vor-GmbH in der Zeit zwischen Aufnahme der Geschäftstätigkeit und Eintragung der Gesellschaft zu einer Organisationseinheit geführt, die als Unternehmen anzusehen ist, das über seine einzelnen Vermögenswerte hinaus einen eigenen Vermögenswert repräsentiert, hat die Bewertung des Vermögens in der Vorbelastungsbilanz nach der Ertragswertmethode zu erfolgen. b) Die Bewertung der Ertragskraft eines Unternehmens kann auf künftige Erfolgschancen im Regelfall nur dann gestützt werden, wenn die Voraussetzung für die Nutzung der Chancen am Stichtag bereits im Ansatz geschaffen sind.«

Normenkette:

GmbHG § 11 ;

Tatbestand:

Der Kläger, Konkursverwalter über das Vermögen der "A. GmbH" mit Sitz in B. (künftig: Gemeinschuldnerin), nimmt den Beklagten aus Unterbilanzhaftung in Anspruch. Der Beklagte gehörte zu den Gründern der am 25. Juli 1989 mit einem Stammkapital von 450.000,-- DM errichteten Gemeinschuldnerin. Er übernahm zwei Anteile in Höhe von 149.000,-- DM und 1.000,-- DM. Die Gemeinschuldnerin, die am 13. August 1990 in das Handelsregister eingetragen wurde, nahm ihren Betrieb mit der Eröffnung ihrer Gaststätte am 12. April 1990 auf.