BGH - Beschluss vom 08.12.2016
V ZB 41/14
Normen:
EuInsVO Art. 5 Abs. 1; ZVG § 10 Abs. 1 Nr. 3;
Vorinstanzen:
AG Burgwedel, vom 23.10.2013 - Vorinstanzaktenzeichen 6 K 16/13
LG Hannover, vom 07.02.2014 - Vorinstanzaktenzeichen 4 T 52/13

Bewertung öffentlicher Lasten des Grundstücks als dingliche Rechte im Sinne von Art. 5 Abs. 1 EuInsVO

BGH, Beschluss vom 08.12.2016 - Aktenzeichen V ZB 41/14

DRsp Nr. 2017/2340

Bewertung öffentlicher Lasten des Grundstücks als dingliche Rechte im Sinne von Art. 5 Abs. 1 EuInsVO

ZVG § 10 Abs. 1 Nr. 3 GrStG § 12 Öffentliche Lasten des Grundstücks (hier: Grundsteuerforderungen) sind als dingliche Rechte im Sinne von Art. 5 Abs. 1 der Europäischen Insolvenzverordnung anzusehen (vgl. EuGH, Urteil vom 26. Oktober 2016, Senior Home, C-195/15, EU:C:2016:804).

Tenor

Die Rechtsbeschwerde gegen den Beschluss der 4. Zivilkammer des Landgerichts Hannover vom 7. Februar 2014 wird auf Kosten der Schuldnerin zurückgewiesen.

Normenkette:

EuInsVO Art. 5 Abs. 1; ZVG § 10 Abs. 1 Nr. 3;

Gründe

I.

Die Schuldnerin, eine Société Civile Immobilière nach französischem Recht, ist Eigentümerin des im Rubrum genannten Grundstücks in W. , Deutschland. Mit Urteil vom 6. Mai 2013 ordnete der Tribunal de Grande Instance de Mulhouse, Frankreich, das Betriebssanierungsverfahren ("procédure de redressement judiciaire") für die Schuldnerin an und beauftragte einen gerichtlich bestellten Verwalter mit deren Betreuung ("administrateur judiciaire avec mission d'assistance"). Am 15. Mai 2013 beantragte die Gemeinde W. wegen rückständiger Grundsteuern für die Zeit vom 1. Oktober 2012 bis zum 30. Juni 2013 in Höhe von 7.471,19 € die Zwangsversteigerung des Grundstücks und bescheinigte die Vollstreckbarkeit der Forderungen.