BGH - Urteil vom 13.09.2001
III ZR 228/00
Normen:
BGB § 839 ;
Fundstellen:
DÖV 2002, 89
InVo 2001, 416
KTS 2002, 189
MDR 2001, 1350
NJW-RR 2002, 307
Rpfleger 2002, 37
VersR 2002, 97
WM 2002, 92
ZfIR 2001, 1028
Vorinstanzen:
OLG München,
LG München I,

Drittbezogenheit der Amtspflichten des Versteigerungsgerichts in der Zwangsversteigerung

BGH, Urteil vom 13.09.2001 - Aktenzeichen III ZR 228/00

DRsp Nr. 2001/13608

Drittbezogenheit der Amtspflichten des Versteigerungsgerichts in der Zwangsversteigerung

»Die Amtspflicht des Versteigerungsgerichts zur Einhaltung der gesetzlichen Vorschriften im Zwangsversteigerungsverfahren schützt auch den Meistbietenden; er ist mithin "Dritter" im Sinne des § 839 BGB. Der Schutzzweck dieser Amtspflicht umfaßt jedoch nicht den entgangenen Gewinn, wenn der Zuschlagsbeschluß wegen eines Zustellungsfehlers wieder aufgehoben wird (insoweit Aufgabe der bisherigen Senatsrechtsprechung).«

Normenkette:

BGB § 839 ;

Tatbestand:

In den Jahren 1991 bis 1996 wurde beim Amtsgericht M. ein Zwangsversteigerungsverfahren über das Grundstück Flur-Nr. 740/24 der Gemarkung E. durchgeführt. Mit Beschluß vom 10. Januar 1995 ließ das Vollstreckungsgericht den Beitritt der a. L. GmbH (künftig: Firma a.) zu diesem Verfahren zu. Die Firma a. hatte mit ihrem Beitrittsantrag H. W. Verfahrensvollmacht erteilt; er sollte aber nicht Zustellungsbevollmächtigter im Sinne des § 176 ZPO sein.