BGH - Urteil vom 19.09.1996
IX ZR 249/95
Normen:
GmbHG § 32a;
Fundstellen:
BB 1996, 2316
BGHR GmbHG § 32a Abs. 1 Finanzierungshilfe 1
BGHR GmbHG § 32a Abs. 1 Kapitalersatz 3
BGHR GmbHG § 32a Konkursverwalter 1
BGHR KO § 32a Anfechtung 1
BGHR KO § 32a Gläubigerbenachteiligung 1
BGHZ 133, 298
DB 1996, 2271
DNotZ 1997, 499
DStR 1996, 1779
InVo 1997, 10
JR 1997, 291
KTS 1996, 574
MDR 1996, 1252
NJW 1996, 3203
NJW-RR 1997, 479
WM 1996, 1983
ZIP 1996, 1829
Vorinstanzen:
OLG Stuttgart,
LG Stuttgart,

Eigenkapitalersetzender Charakter einer Darlehensgewährung

BGH, Urteil vom 19.09.1996 - Aktenzeichen IX ZR 249/95

DRsp Nr. 1996/30307

Eigenkapitalersetzender Charakter einer Darlehensgewährung

»a) Ob ein Darlehen als eigenkapitalersetzend anzusehen ist, beurteilt sich grundsätzlich nach dem Zeitpunkt der verbindlichen Kreditzusage, sofern die Leistung später gewährt wird. b) Hat die Darlehensgewährung, bezogen auf den maßgeblichen Zeitpunkt ihrer Zusage, kapitalersetzenden Charakter, entgeht der Gesellschafter der Rechtsfolge des § 32 a GmbHG nicht schon dadurch, daß er die Auszahlung erst nach Stellung des Konkursantrags vornimmt. c) Eine Finanzierungshilfe, die ein Gesellschafter der konkursreifen Gesellschaft gewährt, hat auch dann kapitalersetzenden Charakter, wenn sie nicht der Sanierung, sondern lediglich der Durchführung eines bestimmten Rechtsgeschäfts dienen soll. d) Hat die Gesellschaft dem Gesellschafter für eine kapitalersetzende Leistung ein Recht sicherungshalber übertragen, kann der Konkursverwalter gegenüber dem Anspruch auf abgesonderte Befriedigung unmittelbar den Einwand aus § 32 a GmbHG erheben; der Anfechtungseinrede bedarf es nicht.«

Normenkette:

GmbHG § 32a;

Tatbestand: