BGH - Urteil vom 02.12.2004
IX ZR 200/03
Normen:
BGB § 812 Abs. 1 S. 1 Alt. 1 § 818 Abs. 2, 3 ; InsO § 39 Abs. 1 § 95 Abs. 1 ; AÜG § 12 Abs. 1 S. 1 ; SGB IV § 28e Abs. 2 S. 1 ;
Fundstellen:
BB 2005, 1389
BGHReport 2005, 464
BGHZ 161, 241
DZWIR 2005, 286
JuS05_5, 464
MDR 2005, 713
NJW 2005, 884
NZI 2005, 157
NZS 2005, 254
WM 2005, 82
ZIP 2005, 126
ZInsO 2005, 90
Vorinstanzen:
OLG Saarbrücken, vom 05.08.2003
LG Saarbrücken, vom 24.09.2002

Einschränkung der Saldotheorie in der Insolvenz des Arbeitnehmerverleihers

BGH, Urteil vom 02.12.2004 - Aktenzeichen IX ZR 200/03

DRsp Nr. 2005/162

Einschränkung der Saldotheorie in der Insolvenz des Arbeitnehmerverleihers

»Ist der Arbeitnehmerüberlassungsvertrag wegen eines Mangels der Schriftform nichtig, kann der Entleiher Sozialversicherungsbeiträge, die er nach Eröffnung des Insolvenzverfahrens über das Vermögen des Verleihers zum Ausgleich der diesem obliegenden Zahlungspflicht an die Kasse geleistet hat, der vom Insolvenzverwalter geltend gemachten Bereicherungsforderung nicht anspruchsmindernd entgegensetzen (Einschränkung der Saldotheorie in der Insolvenz).«

Normenkette:

BGB § 812 Abs. 1 S. 1 Alt. 1 § 818 Abs. 2, 3 ; InsO § 39 Abs. 1 § 95 Abs. 1 ; AÜG § 12 Abs. 1 S. 1 ; SGB IV § 28e Abs. 2 S. 1 ;

Tatbestand:

Der Kläger ist Verwalter in dem Insolvenzverfahren über das Vermögen der M. GmbH, das am 1. Oktober 2000 eröffnet worden ist. Er verlangt von der Beklagten - soweit in der Revisionsinstanz noch von Interesse - die Zahlung von 17.266,52 EURO restlicher Vergütung aus einem Arbeitnehmerüberlassungsvertrag. Die Arbeitnehmer waren der Beklagten in der Zeit von Juli bis September 2000 zur Arbeitsleistung überlassen worden.