BGH - Urteil vom 18.10.2010
II ZR 151/09
Normen:
InsO § 19 (a.F.); GmbHG § 64 Abs. 2 (a.F.);
Fundstellen:
DStR 2011, 130
DZWIR 2011, 149
WM 2010, 2313
ZIP 2010, 2400
Vorinstanzen:
OLG Hamburg, vom 29.05.2009 - Vorinstanzaktenzeichen 11 U 40/09
LG Hamburg, vom 26.01.2009 - Vorinstanzaktenzeichen 419 O 35/08

Fleischgroßhandel

BGH, Urteil vom 18.10.2010 - Aktenzeichen II ZR 151/09

DRsp Nr. 2011/3920

Fleischgroßhandel

a) Macht der Insolvenzverwalter gegen den Geschäftsführer einer GmbH einen Ersatzanspruch nach § 64 Abs. 2 GmbHG aF (= § 64 Satz 1 GmbHG nF) geltend und beruft er sich dabei auf eine Überschuldung der Gesellschaft i.S. des § 19 InsO in der bis zum 17. Oktober 2008 geltenden Fassung, hat er lediglich die rechnerische Überschuldung anhand von Liquidationswerten darzulegen. Die Darlegungs- und Beweislast für eine positive Fortführungsprognose - mit der Folge einer Bewertung des Vermögens zu Fortführungswerten - obliegt dem Geschäftsführer (Bestätigung von BGH, Beschluss vom 9. Oktober 2006 - II ZR 303/05, ZIP 2006, 2171 Rn. 3; BGH, Urteil vom 27. April 2009 - II ZR 253/07, ZIP 2009, 1220 Rn. 11). b) Die Aktivierung eines Anspruchs auf Rückzahlung einer Mietkaution in der Überschuldungsbilanz setzt voraus, dass der Anspruch einen realisierbaren Vermögenswert darstellt.

Auf die Revision des Klägers wird das Urteil des 11. Zivilsenats des Hanseatischen Oberlandesgerichts Hamburg vom 29. Mai 2009 aufgehoben.

Die Sache wird zur neuen Verhandlung und Entscheidung, auch über die Kosten des Revisionsverfahrens, an das Berufungsgericht zurückverwiesen.

Von Rechts wegen

Normenkette:

InsO § 19 (a.F.); GmbHG § 64 Abs. 2 (a.F.);

Tatbestand: