FG Münster - Urteil vom 03.11.2014
10 K 1512/10 E
Normen:
EStG § 20 Abs 1 Nr 7; EStG § 22 Nr 3; AO § 103 Satz 1; AO § 159; InsO § 179; InsO § 180 Abs 2; InsO § 185 Satz 2; FGO § 76 Abs 1 Satz 1; FGO § 84; FGO § 96 Abs 1 Satz 1; FGO § 155; ZPO § 240 Satz 1; EStG § 2 Abs 1 Satz 1;
Fundstellen:
AO-StB 2015, 124

Fortführung Klageverfahren bei Insolvenz; Einkünftezurechnung, Treuhandverhältnis; Beweisantrag

FG Münster, Urteil vom 03.11.2014 - Aktenzeichen 10 K 1512/10 E

DRsp Nr. 2015/6975

Fortführung Klageverfahren bei Insolvenz; Einkünftezurechnung, Treuhandverhältnis; Beweisantrag

1) Wird das durch die Insolvenzeröffnung unterbrochene Klageverfahren vom Insolvenzverwalter wieder aufgenommen, wandelt sich eine Anfechtungsklage kraft Gesetzes in ein Insolvenzfeststellungsverfahren. 2) Zahlungen, die auf einem ausländischen Konto des Steuerpflichtigen eingehen, sind diesem als sonstige Einkünfte nach § 2 Abs. 1 Satz 1 i.V.m. § 22 Nr. 3 EStG zuzurechnen, wenn nicht zur Überzeugung des Gerichts nachgewiesen wird, dass die Zahlungen lediglich als Treuhänder für einen Dritten vereinnahmt wurden. Die erhaltenen Zinsen sind dem Steuerpflichtigen dann nach § 2 Abs. 1 Satz 1 i.V.m. § 20 Abs. 1 Nr. 7 EStG zur Versteuerung zuzurechnen. 3) Das Finanzgericht verletzt seine Amtsermittlungspflicht nicht, wenn es einen Zeugen, dem ein weitgehendes Zeugnisverweigerungsrecht gemäß § 103 AO i.V.m. § 84 FGO zusteht, nicht hört.

Normenkette:

EStG § 20 Abs 1 Nr 7; EStG § 22 Nr 3; AO § 103 Satz 1; AO § 159; InsO § 179; InsO § 180 Abs 2; InsO § 185 Satz 2; FGO § 76 Abs 1 Satz 1; FGO § 84; FGO § 96 Abs 1 Satz 1; FGO § 155; ZPO § 240 Satz 1; EStG § 2 Abs 1 Satz 1;

Tatbestand

Die Beteiligten streiten um den Besteuerungszugriff auf ein luxemburgisches Konto in den Jahren 2001 bis 2004 und 2006.