BGH - Beschluss vom 17.07.2014
IX ZB 13/14
Normen:
InsO § 251 Abs. 2; InsO § 253 Abs. 1; InsO § 253 Abs. 2 Nr. 1 -3; InsO § 253 Abs. 4;
Fundstellen:
BB 2014, 1857
BB 2014, 2191
BGHZ 2015, 133
BGHZ 202, 133
DB 2014, 14
DB 2014, 6
DStR 2014, 12
MDR 2014, 1110
MDR 2014, 8
NJW 2014, 2436
NZI 2014, 6
NZI 2014, 751
NZI 2014, 7
ZIP 2014, 1442
ZInsO 2014, 1552
Vorinstanzen:
LG Berlin, vom 24.02.2014 - Vorinstanzaktenzeichen 51 T 107/14
AG Berlin-Charlottenburg, vom 15.01.2014 - Vorinstanzaktenzeichen IN 2196/13

Glaubhaftmachung eines Gesellschafters eines Schuldners der wesentlichen Schlechterstellung durch den Insolvenzplan bzgl. Zulässigkeit der sofortigen Beschwerde

BGH, Beschluss vom 17.07.2014 - Aktenzeichen IX ZB 13/14

DRsp Nr. 2014/11647

Glaubhaftmachung eines Gesellschafters eines Schuldners der wesentlichen Schlechterstellung durch den Insolvenzplan bzgl. Zulässigkeit der sofortigen Beschwerde

Macht ein Gesellschafter der Schuldnerin glaubhaft, durch den Insolvenzplan wesentlich schlechter gestellt zu werden als ohne ihn, ist seine sofortige Beschwerde zulässig, auch wenn er im Rahmen der Planbestätigung keinen Antrag auf Minderheitenschutz gestellt hat.

Tenor

Auf die Rechtsbeschwerde der Beteiligten zu 1 vom 14. März 2014 werden die Beschlüsse der Zivilkammer 51 des Landgerichts Berlin vom 21./24. Februar 2014 und vom 14. April 2014 aufgehoben.

Die Sache wird zur erneuten Entscheidung - auch über die Kosten des Rechtsbeschwerdeverfahrens - an das Beschwerdegericht zurückverwiesen.

Der Gegenstandswert des Rechtsbeschwerdeverfahrens wird auf 50.000 € festgesetzt.

Normenkette:

InsO § 251 Abs. 2; InsO § 253 Abs. 1; InsO § 253 Abs. 2 Nr. 1 -3; InsO § 253 Abs. 4;

Gründe

I.

Auf den Eigenantrag vom 27. Mai 2013 wurde über das Vermögen der S. GmbH & Co. KG (nachfolgend: Schuldnerin), die einen deutschen Literaturverlag betreibt, am 6. August 2013 das Insolvenzverfahren eröffnet. Das Insolvenzgericht ordnete Eigenverwaltung durch die Schuldnerin an und bestellte den Beteiligten zu 2 zum Sachwalter.