BGH - Urteil vom 23.09.1991
II ZR 135/90
Normen:
AktG § 302, § 303 ; GmbHG § 1, § 13 ;
Fundstellen:
AG 1991, 429
BB 1991, 2173
BGHR AktG § 18 Abs. 2 GmbH-Konzern, 1
BGHR AktG § 302 Abs. 1 GmbH-Konzern 2
BGHR AktG § 302 Abs. 1 GmbH-Konzern 3
BGHR AktG § 302 Abs. 1 GmbH-Konzern 4
BGHR AktG § 303 Gläubigerschutz 1
BGHR GmbHG vor § 1 Unternehmen 1
BGHZ 115, 187
DB 1991, 2176
DRsp II(220)372a-d
DZWIR 1992, 71
EWiR § 302 AktG 1/91, 945
GmbHR 1991, 520
JZ 1992, 728
JuS 1992, 157
KTS 1992, 411
MDR 1991, 1148
NJW 1991, 3142
WM 1991, 1837
ZIP 1991, 1354

Haftung des Einmanngesellschafters im qualifizierten faktischen GmbH-Konzern - Gläubigerschutz

BGH, Urteil vom 23.09.1991 - Aktenzeichen II ZR 135/90

DRsp Nr. 1993/1076

Haftung des Einmanngesellschafters im qualifizierten faktischen GmbH-Konzern - Gläubigerschutz

»a) Der Allein- oder Mehrheitsgesellschafter einer GmbH, der gleichzeitig deren alleiniger Geschäftsführer ist und sich außerdem als Einzelkaufmann unternehmerisch betätigt, haftet grundsätzlich nach den Haftungsregeln im qualifizierten faktischen Konzern (Ergänzung zu BGHZ 95, 330 und BGHZ 107, 7). b) Im qualifizierten faktischen GmbH-Konzern ist auch der Einmanngesellschafter zum Verlustausgleich verpflichtet. c) Aus § 303 Abs. 1 AktG kann sich ein unmittelbar auf Zahlung gerichteter Anspruch ergeben, wenn feststeht, daß der Gläubiger mit seiner Forderung gegen die beherrschte Gesellschaft ausfällt (Bestätigung von BGHZ 95, 330). d) Zu den Forderungen, für die das herrschende Unternehmen nach § 303 AktG einzustehen hat, gehört der Kostenerstattungsanspruch aus einem gegen die beherrschte Gesellschaft geführten Rechtsstreit auch dann, wenn dieser erst nach dem Zeitpunkt begonnen worden ist, bis zu dem die Forderung als solche begründet sein muß.«

Normenkette:

AktG § 302, § 303 ; GmbHG § 1, § 13 ;

Tatbestand: