BGH - Urteil vom 16.03.2017
IX ZR 253/15
Normen:
InsO § 60; InsO § 92; AktG § 88 Abs. 1;
Fundstellen:
BB 2017, 1036
BB 2017, 897
BGHZ 214, 220
DB 2017, 6
DStR 2017, 1052
DZWIR 2017, 526
GmbHR 2017, 583
MDR 2017, 605
NJW 2017, 1749
NJW 2017, 9
NZI 2017, 442
NZI 2017, 7
NZI 2018, 19
ZIP 2017, 29
ZInsO 2017, 827
ZVI 2017, 272
Vorinstanzen:
LG Bonn, vom 22.06.2015 - Vorinstanzaktenzeichen 13 O 361/14
OLG Köln, vom 30.11.2015 - Vorinstanzaktenzeichen 2 U 77/15

Haftung des Insolvenzverwalters für eine unternehmerische Fehlentscheidung; Bemessung der Haftung am Insolvenzzweck der bestmöglichen Befriedigung der Insolvenzgläubiger; Berücksichtigung der von den Insolvenzgläubigern getroffenen Verfahrensentscheidungen; Pflicht zur ordnungsgemäßen Bewahrung und Verwaltung der Insolvenzmasse

BGH, Urteil vom 16.03.2017 - Aktenzeichen IX ZR 253/15

DRsp Nr. 2017/4587

Haftung des Insolvenzverwalters für eine unternehmerische Fehlentscheidung; Bemessung der Haftung am Insolvenzzweck der bestmöglichen Befriedigung der Insolvenzgläubiger; Berücksichtigung der von den Insolvenzgläubigern getroffenen Verfahrensentscheidungen; Pflicht zur ordnungsgemäßen Bewahrung und Verwaltung der Insolvenzmasse

a) Ob der Insolvenzverwalter für eine unternehmerische Fehlentscheidung haftet, ist am Insolvenzzweck der bestmöglichen Befriedigung der Insolvenzgläubiger unter Berücksichtigung der von den Insolvenzgläubigern getroffenen Verfahrensentscheidungen zu messen.b) Der Insolvenzverwalter darf keine Geschäftschance persönlich nutzen, die aufgrund der Umstände des jeweiligen Falles dem von ihm verwalteten Schuldnerunternehmen zuzuordnen ist.

Tenor

Auf die Revision des Klägers wird der die Berufung zurückweisende Beschluss des 2. Zivilsenats des Oberlandesgerichts Köln vom 30. November 2015 aufgehoben.

Die Sache wird zur neuen Verhandlung und Entscheidung, auch über die Kosten des Revisionsverfahrens, an das Berufungsgericht zurückverwiesen.

Normenkette:

InsO § 60; InsO § 92; AktG § 88 Abs. 1;

Tatbestand