BAG - Urteil vom 27.02.2014
6 AZR 367/13
Normen:
GG Art. 3 Abs. 1; GG Art. 14 Abs. 1; GG Art. 20 Abs. 1; InsO § 131 Abs. 1 Nr. 1; InsO § 143 Abs. 1; InsO § 144; ZPO § 845; BGB § 288 Abs. 1 S. 2; BGB § 292 S. 1 Hs. 2; BGB § 819 Abs. 1;
Fundstellen:
AP InsO § 131 Nr. 5
BB 2014, 1332
DB 2014, 1147
EzA-SD 2014, 13
NZA 2014, 681
NZI 2014, 559
ZIP 2014, 1396
ZInsO 2014, 1108
ZVI 2014, 303
Vorinstanzen:
LAG Berlin-Brandenburg, vom 02.11.2012 - Vorinstanzaktenzeichen 22 Sa 1238/12
ArbG Frankfurt/Oder - 3 Ca 26/12 - 21.06.2012,

Insolvenzanfechtung der Erfüllung von Ansprüchen auf Arbeitslohn in der Zwangsvollstreckung

BAG, Urteil vom 27.02.2014 - Aktenzeichen 6 AZR 367/13

DRsp Nr. 2014/7489

Insolvenzanfechtung der Erfüllung von Ansprüchen auf Arbeitslohn in der Zwangsvollstreckung

Orientierungssätze: 1. Leistet der Schuldner während der "kritischen Zeit" der letzten drei Monate vor dem Eröffnungsantrag oder in der Zeit nach Stellen des Insolvenzantrags unter dem Druck unmittelbar drohender Zwangsvollstreckung, begründet der bevorstehende hoheitliche Zwang eine inkongruente Deckung iSd. § 131 Abs. 1 InsO. 2. Leistet der Schuldner im Hinblick auf eine nach § 845 ZPO ausgebrachte Vorpfändung, erfolgt dies unter dem Druck der unmittelbar bevorstehenden Zwangsvollstreckung. 3. § 131 Abs. 1 Nr. 1 InsO ist eine zulässige Inhalts- und Schrankenbestimmung iSv. Art. 14 Abs. 1 Satz 2 GG. Dabei ist zu beachten, dass das Insolvenzverfahren auf den Schutz und die Durchsetzung von verfassungsrechtlich geschützten privaten Interessen zielt und damit seinerseits Teil der Gewährleistung des Eigentums durch Art. 14 Abs. 1 GG ist.