BGH - Urteil vom 29.11.2007
IX ZR 121/06
Normen:
InsO § 129 Abs. 1 § 131 Abs. 1 Nr. 1 § 133 Abs. 1 § 143 Abs. 1 ; BGB § 421 ;
Fundstellen:
BGHReport 2008, 407
BGHZ 174, 314
DB 2008, 863
DNotZ 2008, 454
DZWIR 2008, 161
MDR 2008, 341
NJ 2008, 127
NJW 2008, 1067
NZI 2008, 167
WM 2008, 223
ZIP 2008, 190
ZInsO 2008, 814
ZVI 2008, 264
Vorinstanzen:
OLG Rostock, vom 19.06.2006 - Vorinstanzaktenzeichen 3 U 6/06
LG Stralsund, vom 06.12.2005 - Vorinstanzaktenzeichen 3 O 50/05

Insolvenzanfechtung von Zahlungen im Anweisungsverhältnis; Bestimmung des Gläubigerbenachteiligungsvorsatzes; Anforderungen an die Kenntnis des Angewiesenen

BGH, Urteil vom 29.11.2007 - Aktenzeichen IX ZR 121/06

DRsp Nr. 2008/1054

Insolvenzanfechtung von Zahlungen im Anweisungsverhältnis; Bestimmung des Gläubigerbenachteiligungsvorsatzes; Anforderungen an die Kenntnis des Angewiesenen

»a) Veranlasst der spätere Insolvenzschuldner mit Gläubigerbenachteiligungsvorsatz seinen Schuldner, unmittelbar an seinen Gläubiger zu zahlen, kommt die Vorsatzanfechtung auch gegen den Angewiesenen in Betracht (Abgrenzung zu BGHZ 142, 284).b) Die Anfechtungsansprüche gegen den Angewiesenen und den Zuwendungsempfänger stehen im Verhältnis der Gesamtschuld zueinander.c) Der Gläubigerbenachteiligungsvorsatz des Schuldners kann im Valuta- und im Deckungsverhältnis nur einheitlich bestimmt werden.d) Die Kenntnis des Angewiesenen von der Inkongruenz der Deckung im Valutaverhältnis begründet kein Beweisanzeichen für die Kenntnis vom Gläubigerbenachteiligungsvorsatz des Schuldners.«

Normenkette:

InsO § 129 Abs. 1 § 131 Abs. 1 Nr. 1 § 133 Abs. 1 § 143 Abs. 1 ; BGB § 421 ;

Tatbestand:

Der Kläger ist Verwalter in dem Insolvenzverfahren über das Vermögen des Kaufmanns H. (i.F.: Schuldner).