OLG München - Beschluss vom 27.07.2006
7 U 2287/06
Normen:
LugÜBK Art. 1 Abs. 2 Nr. 2 Art. 5 Nr. 1 Art. 5 Nr. 3 ; ZPO § 22 ; InsO § 96 Abs. 1 Nr. 3 § 131 § 135 Nr. 2 ; GmbHG § 30 § 31 Abs. 1 § 32a § 32b ;
Fundstellen:
DB 2007, 1186
GmbHR 2006, 1153
IPRax 2007, 212
OLGReport-München 2006, 766
ZIP 2006, 2402
ZInsO 2006, 1330
Vorinstanzen:
LG München I, - Vorinstanzaktenzeichen 34 O 21520/04

Internationale Zuständigkeit bei Klage des Insolvenzverwalters auf Rückgewähr eigenkapitalersetzender Darlehen gegen Gesellschafter mit Firmensitz in der Schweiz - Anwendungsbereich des Lugano-Abkommens

OLG München, Beschluss vom 27.07.2006 - Aktenzeichen 7 U 2287/06

DRsp Nr. 2006/24593

Internationale Zuständigkeit bei Klage des Insolvenzverwalters auf Rückgewähr eigenkapitalersetzender Darlehen gegen Gesellschafter mit Firmensitz in der Schweiz - Anwendungsbereich des Lugano-Abkommens

»1. Macht der Insolvenzverwalter gegen eine Gesellschafterin, die ihren Firmensitz in der Schweiz hat, Ansprüche auf Rückgewähr eigenkapitalersetzender Darlehen aus §§ 135 Nr. 2 InsO i.V.m. 32 a), b) GmbHG geltend, so findet das Luganer Übereinkommen (LugÜbK) gem. Art. 1 Abs. 2 Nr. 2 LugÜbK keine Anwendung, da es sich hierbei um Streitigkeiten handelt, die in engem und unmittelbaren Zusammenhang mit einem Konkursverfahren stehen. 2. Die internationale Zuständigkeit deutscher Gerichte ergibt sich für die geltend gemachten Ansprüche aus § 22 ZPO, dem besonderen Gerichtsstand der Mitgliedschaft an der Gesellschaft, die ihren Sitz in Deutschland hat, da maßgebliche Grundlage der Ansprüche die aus der Mitgliedschaft abzuleitende Kapitalaufbringungs- und -erhaltungspflicht des Gesellschafters ist.