BAG - Urteil vom 16.06.1999
4 AZR 191/98
Normen:
InsO § 113 Abs. 1, Abs. 2 ; KO § 22 ; Manteltarifvertrag für die gewerblichen Arbeitnehmer der Bekleidungsindustrie der Bundesrepublik Deutschland vom 17. Mai 1979 in der Fassung vom 29. September 1994 § 22;
Fundstellen:
AP Nr. 2 zu § 113 InsO
AuA 2000, 177
AuA 2000, 93
BAGE 92, 41
BB 1999, 1436
BB 1999, 2459
DB 1999, 1325
DB 1999, 2472
DStR 1999, 1242
DStR 2000, 85
DZWIR 2000, 19
KTS 2000, 140
MDR 2000, 109
NJW 2000, 972
NZA 1999, 1331
ZIP 1999, 1933
Vorinstanzen:
ArbG Mönchengladbach, vom 06.08.1997 - Vorinstanzaktenzeichen 6 Ca 1150/97
LAG Düsseldorf, vom 09.01.1998 - Vorinstanzaktenzeichen 9Sa 1639/97

Maßgebliche Kündigungsfrist im Konkurs/in der Insolvenz

BAG, Urteil vom 16.06.1999 - Aktenzeichen 4 AZR 191/98

DRsp Nr. 2000/14

Maßgebliche Kündigungsfrist im Konkurs/in der Insolvenz

»1. Eine längere tarifvertragliche Kündigungsfrist für Arbeitsverhältnisse wird bei einer Kündigung durch den Konkurs-/Insolvenzverwalter durch die in § 113 Abs. 1 Satz 2 InsO vorgesehene Höchstfrist von drei Monaten zum Monatsende verdrängt. 2. Diese Regelung verstößt nicht gegen Art. 9 Abs. 3 GG

Normenkette:

InsO § 113 Abs. 1, Abs. 2 ; KO § 22 ; Manteltarifvertrag für die gewerblichen Arbeitnehmer der Bekleidungsindustrie der Bundesrepublik Deutschland vom 17. Mai 1979 in der Fassung vom 29. September 1994 § 22;

Tatbestand:

Die Parteien streiten noch darüber, ob der Beklagte als Konkursverwalter über das Vermögen der K. GmbH & Co. KG berechtigt war, auf der Grundlage von § 113 InsO das Arbeitsverhältnis mit einer Kündigungsfrist von drei Monaten zum Monatsende (hier: zum 31. August 1997) zu kündigen, obwohl der einschlägige Tarifvertrag für gewerbliche Arbeitnehmer der Bekleidungsindustrie für Arbeitnehmer nach Vollendung des 45. Lebensjahres und einer Betriebszugehörigkeit von 20 Jahren eine Kündigungsfrist von drei Monaten zum Ende eines Kalendervierteljahres (hier: zum 30. September 1997) vorsieht.