BGH - Beschluss vom 21.12.2010
IX ZB 206/09
Normen:
InsO § 34 Abs. 2;
Vorinstanzen:
LG Dessau-Roßlau, vom 07.09.2009 - Vorinstanzaktenzeichen 5 T 215/09
AG Dessau, vom 14.07.2009 - Vorinstanzaktenzeichen 2 IN 118/09

Nachweis einer Vollmacht eines Vertreters bei Stellen eines Insolvenzantrages durch zwei Vertreter

BGH, Beschluss vom 21.12.2010 - Aktenzeichen IX ZB 206/09

DRsp Nr. 2011/1417

Nachweis einer Vollmacht eines Vertreters bei Stellen eines Insolvenzantrages durch zwei Vertreter

Die Rechtsbeschwerde gegen den Beschluss der 5. Zivilkammer des Landgerichts Dessau-Roßlau vom 7. September 2009 wird auf Kosten des Schuldners als unzulässig verworfen.

Der Wert des Rechtsbeschwerdeverfahrens wird auf 5.000 € festgesetzt.

Normenkette:

InsO § 34 Abs. 2;

Gründe

Die Rechtsbeschwerde ist statthaft (§§ 7, 6, 34 Abs. 2 InsO, § 574 Abs. 1 Satz 1 Nr. 1 ZPO), aber unzulässig. Das geltend gemachte Bedürfnis nach einer Leitentscheidung zur Fortbildung des Rechts (§ 574 Abs. 2 Nr. 2 Fall 1 ZPO) besteht nicht.

Die Frage, ob sich die Vollmacht dessen, der für einen Dritten einen Insolvenzantrag stellt, ausdrücklich auf diese Maßnahme erstrecken muss, ist zu verneinen. Ein entsprechender Inhalt der Vollmacht kann sich auch im Wege der Auslegung ergeben.

Die weitere Frage, ob nur die Vollmacht eines Vertreters nachgewiesen werden muss, wenn zwei Vertreter einen Insolvenzantrag stellen, von denen auch einer allein hätte handeln können, ist jedenfalls dann zu bejahen, wenn - wie hier - davon auszugehen ist, dass der Antrag nicht nur als gemeinschaftlicher gestellt sein sollte.

Im Übrigen sind die aufgeworfenen Fragen zur Vertretungsmacht nicht entscheidungserheblich, weil die weitere Beteiligte zu 1 die Stellung des Insolvenzantrags im weiteren Verlauf konkludent genehmigt hat.