BAG - Urteil vom 08.12.2022
6 AZR 31/22
Normen:
AEUV Art. 267; GRC Art. 21; RL 2000/78/EG Art. 6 Abs. 1 Unterabs. 1; GG Art. 12 Abs. 1; AGG § 1; AGG § 3 Abs. 2; AltTZG § 8 Abs. 1 Hs. 2; BetrVG § 111; InsO § 113; InsO § 125; KSchG § 1 Abs. 1; KSchG § 1 Abs. 2; KSchG § 1 Abs. 3; KSchG § 17 Abs. 1; SGB III § 147 Abs. 2; SGB VI § 33 Abs. 1; SGB VI § 33 Abs. 2; SGB VI § 35; SGB VI § 36; SGB VI § 37; SGB VI § 38; SGB VI § 40; SGB VI § 41; SGB VI § 50; SGB VI § 51 Abs. 3a S. 1 Nr. 3 Buchst. a; SGB VI § 77 Abs. 2 S. 1 Nr. 2 Buchst. a; SGB VI § 99 Abs. 1 S. 1; SGB VI § 235; SGB VI § 236; SGB VI § 236a; SGB VI § 236b; SGB VI § 238; ZPO § 92 Abs. 1; ZPO § 559;
Fundstellen:
ArbRB 2023, 168
ArbRB 2023, 2
DStR 2023, 1613
EzA-SD 2022, 3
EzA-SD 2023, 13
NJW 2023, 10
NZA 2023, 692
NZA-RR 2023, 390
NZI 2023, 555
Pressemitteilung des Bundesarbeitsgerichts Nr. 46 vom 08.12.2022
ZIP 2023, 1548
Vorinstanzen:
LAG Hamm, vom 03.09.2021 - Vorinstanzaktenzeichen 16 Sa 152/21
ArbG Dortmund, vom 09.12.2020 - Vorinstanzaktenzeichen 10 Ca 1380/20

Personalabbau als BetriebsänderungVermutungswirkung des § 125 Abs. 1 InsOGrob fehlerhafte Sozialauswahl beim InteressenausgleichSozialauswahl und Rentennähe des ArbeitnehmersLebensalter als Kriterium bei der SozialauswahlEtappenweise Stilllegung des Betriebs und soziale Auswahl der Arbeitnehmer bezüglich der verbleibenden Beschäftigungsdauer

BAG, Urteil vom 08.12.2022 - Aktenzeichen 6 AZR 31/22

DRsp Nr. 2023/559

Personalabbau als Betriebsänderung Vermutungswirkung des § 125 Abs. 1 InsO Grob fehlerhafte Sozialauswahl beim Interessenausgleich Sozialauswahl und Rentennähe des Arbeitnehmers Lebensalter als Kriterium bei der Sozialauswahl Etappenweise Stilllegung des Betriebs und soziale Auswahl der Arbeitnehmer bezüglich der verbleibenden Beschäftigungsdauer

Im Rahmen der sozialen Auswahl darf bei der Gewichtung des Kriteriums "Lebensalter" zu Lasten des Arbeitnehmers die Möglichkeit berücksichtigt werden, spätestens innerhalb von zwei Jahren nach dem in Aussicht genommenen Ende des Arbeitsverhältnisses entsprechend der jeweiligen rentenversicherungsrechtlichen Vorgaben die Regelaltersrente oder eine andere Rente wegen Alters - mit Ausnahme der Altersrente für schwerbehinderte Menschen - abschlagsfrei zu beziehen. Orientierungssätze: 1. Das Eintreten der Vermutungswirkungen des § 125 Abs. 1 InsO setzt allein die durch Unterzeichnung des Interessenausgleichs mit Namensliste dokumentierte Einigung der Betriebsparteien auf die zu kündigenden Arbeitnehmer voraus. Dagegen unterliegt es keiner gerichtlichen Kontrolle, ob und wie intensiv der Betriebsrat zuvor über die Namensliste verhandelt hat (Rn. 21).