BGH - Urteil vom 23.02.1999
XI ZR 49/98
Normen:
BGB § 366 Abs. 1 ;
Fundstellen:
BB 1999, 762
BGHR BGB § 366 Abs. 1 Zwangsvollstreckung 1
BGHZ 140, 391
DB 1999, 1059
DNotZ 1999, 636
DRsp I(128)232c
DStR 1999, 602
InVo 1999, 148
JuS 1999, 1020
MDR 1999, 701
NJW 1999, 1704
Rpfleger 1999, 286
WM 1999, 684
ZIP 1999, 550
ZInsO 1999, 229
Vorinstanzen:
OLG Köln,
LG Aachen,

Tilgungsbestimmungsrecht des Schuldners in der Zwangsvollstreckung

BGH, Urteil vom 23.02.1999 - Aktenzeichen XI ZR 49/98

DRsp Nr. 1999/3959

Tilgungsbestimmungsrecht des Schuldners in der Zwangsvollstreckung

»In der Zwangsvollstreckung steht dem Schuldner ein Tilgungsbestimmungsrecht nach § 366 Abs. 1 BGB nicht zu.«

Normenkette:

BGB § 366 Abs. 1 ;

Tatbestand:

Die Klägerin wendet sich gegen die Zwangsvollstreckung der Beklagten aus einer Grundschuldbestellungsurkunde. Dem liegt folgender Sachverhalt zugrunde:

Zur Finanzierung einer Betriebsgründung gewährte die Kreissparkasse A., deren Rechtsnachfolgerin die Beklagte ist, dem Neffen der Klägerin, B. M., sowie dessen Ehefrau in den Jahren 1984 und 1985 vier Darlehen in Höhe von insgesamt 533.000 DM. Aus diesem Anlaß bestellte die Klägerin mit vollstreckbarer notarieller Urkunde vom 27. Dezember 1994 eine Grundschuld im Betrag von 170.000 DM an ihrem Grundstück in Mü. zugunsten der Kreissparkasse A.. Nach Ziffer 6 der Urkunde sowie nach einer später abgegebenen Zweckerklärung der Klägerin sollte die Grundschuld zur Sicherung aller bestehenden und künftigen Forderungen der Kreissparkasse A. aus der Geschäftsverbindung mit den Eheleuten M. dienen. Die Eheleute M. stellten der Kreissparkasse A. verschiedene weitere Sicherheiten, darunter eine Grundschuld von 400.000 DM an ihrem Betriebsgrundstück in R., und nahmen über die genannten vier Darlehen hinaus weiteren Kredit in Anspruch.