BGH - Urteil vom 16.07.2007
II ZR 3/04
Normen:
BGB § 826 ; GmbHG § 30 § 31 ;
Fundstellen:
AG 2007, 657
BB 2007, 1970
BGHReport 2007, 1036
BGHZ 173, 246
DB 2007, 1802
DNotZ 2008, 213
DStR 2007, 1586
DZWIR 2007, 432
GmbHR 2007, 927
InVo 2007, 442
JR 2008, 197
KTS 2007, 494
MDR 2007, 1266
NJW 2007, 2689
NZG 2007, 667
NZI 2007, 603
VersR 2008, 83
WM 2007, 1572
WM 2007, 1864
ZGS 2007, 324
ZIP 2007, 1552
ZInsO 2007, 881
wistra 2007, 425
Vorinstanzen:
OLG Rostock, vom 10.12.2003 - Vorinstanzaktenzeichen 6 U 56/03
LG Rostock, vom 20.03.2003 - Vorinstanzaktenzeichen 4 O 177/01

TRIHOTEL; Festhalten an der Rechtsprechung zur Existenzvernichtungshaftung des Gesellschafters

BGH, Urteil vom 16.07.2007 - Aktenzeichen II ZR 3/04

DRsp Nr. 2007/14870

"TRIHOTEL"; Festhalten an der Rechtsprechung zur Existenzvernichtungshaftung des Gesellschafters

»a) An dem Erfordernis einer als "Existenzvernichtungshaftung" bezeichneten Haftung des Gesellschafters für missbräuchliche, zur Insolvenz der GmbH führende oder diese vertiefende kompensationslose Eingriffe in das der Zweckbindung zur vorrangigen Befriedigung der Gesellschaftsgläubiger dienende Gesellschaftsvermögen wird festgehalten.b) Der Senat gibt das bisherige Konzept einer eigenständigen Haftungsfigur, die an den Missbrauch der Rechtsform anknüpft und als Durchgriffs(außen)haftung des Gesellschafters gegenüber den Gesellschaftsgläubigern ausgestaltet, aber mit einer Subsidiaritätsklausel im Verhältnis zu den §§ 30, 31 GmbHG versehen ist, auf. Stattdessen knüpft er die Existenzvernichtungshaftung des Gesellschafters an die missbräuchliche Schädigung des im Gläubigerinteresse zweckgebundenen Gesellschaftsvermögens an und ordnet sie - in Gestalt einer schadensersatzrechtlichen Innenhaftung gegenüber der Gesellschaft - allein in § 826 BGB als eine besondere Fallgruppe der sittenwidrigen vorsätzlichen Schädigung ein.