BAG - Urteil vom 27.07.2017
6 AZR 801/16
Normen:
InsO § 21 Abs. 2 S. 1; InsO § 55 Abs. 2 S. 1-2; InsO § 55 Abs. 3 S. 1; SGB III § 169 S. 1;
Fundstellen:
AP InsO § 55 Nr. 22
ArbRB 2017, 334
AuR 2017, 509
BAGE 160, 6
DStR 2017, 14
DZWIR 2017, 571
EzA InsO § 55 Nr. 22
EzA SGB III § 169 Nr. 1
MDR 2018, 217
NZA 2018, 811
ZIP 2017, 2113
ZInsO 2017, 2323
Vorinstanzen:
LAG Niedersachsen, vom 08.09.2016 - Vorinstanzaktenzeichen 7 Sa 807/15
ArbG Oldenburg, vom 18.06.2015 - Vorinstanzaktenzeichen 5 Ca 51/14

Übergang von Ansprüchen auf Arbeitsentgelt im Insolvenzfall auf die Bundesagentur für ArbeitAnsprüche aus fortgeführtem Dauerschuldverhältnis im Insolvenzfall als MasseverbindlichkeitGesetzesanalogie bei planwidrig lückenhafter Regelung und dringendem Ausfüllungsbedarf dieser Lücke durch die Gerichte

BAG, Urteil vom 27.07.2017 - Aktenzeichen 6 AZR 801/16

DRsp Nr. 2017/14053

Übergang von Ansprüchen auf Arbeitsentgelt im Insolvenzfall auf die Bundesagentur für Arbeit Ansprüche aus fortgeführtem Dauerschuldverhältnis im Insolvenzfall als Masseverbindlichkeit Gesetzesanalogie bei planwidrig lückenhafter Regelung und dringendem Ausfüllungsbedarf dieser Lücke durch die Gerichte

§ 55 Abs. 3 Satz 1 InsO kann mangels Regelungslücke nicht analog auf Entgeltansprüche angewendet werden, die von dem gesetzlichen Forderungsübergang nicht erfasst werden. Orientierungssätze: 1. Gemäß § 169 Satz 1 SGB III (bis 31. März 2012: § 187 Satz 1 SGB III) gehen Ansprüche auf Arbeitsentgelt, die einen Anspruch auf Insolvenzgeld begründen, bereits mit dem Antrag auf Insolvenzgeld auf die Bundesagentur für Arbeit über. Der Anspruchsübergang erfasst den Bruttolohnanspruch begrenzt auf die Höhe der monatlichen Beitragsbemessungsgrenze nach § 341 Abs. 4 SGB III.