BGH - Urteil vom 09.10.2012
II ZR 298/11
Normen:
GmbHG § 64 S. 3; InsO § 17 Abs. 2 S. 1;
Fundstellen:
BB 2013, 17
BGHZ 195, 42
DStR 2012, 2608
GmbHR 2013, 31
MDR 2013, 45
NZI 2012, 1009
NZI 2012, 8
WM 2012, 2286
ZIP 2012, 2391
ZInsO 2012, 2291
ZInsO 2013, 104
Vorinstanzen:
LG Mainz, vom 03.02.2010 - Vorinstanzaktenzeichen 4 O 367/08
OLG Koblenz, vom 19.09.2011 - Vorinstanzaktenzeichen 12 U 246/10

Verursachung einer Zahlungsunfähigkeit durch Zahlung an einen Gesellschafter i.S.d. § 64 S. 3 GmbHG bei bestehender Zahlungsunfähigkeit der Gesellschaft; Verweigerung der Zahlung an einen Gesellschafter durch die Gesellschaft

BGH, Urteil vom 09.10.2012 - Aktenzeichen II ZR 298/11

DRsp Nr. 2012/22409

Verursachung einer Zahlungsunfähigkeit durch Zahlung an einen Gesellschafter i.S.d. § 64 S. 3 GmbHG bei bestehender Zahlungsunfähigkeit der Gesellschaft; Verweigerung der Zahlung an einen Gesellschafter durch die Gesellschaft

a) Die Zahlungsunfähigkeit wird durch eine Zahlung an den Gesellschafter nicht im Sinn des § 64 Satz 3 GmbHG verursacht, wenn die Gesellschaft bereits zahlungsunfähig ist.b) Bei der Ermittlung der Zahlungsunfähigkeit nach § 64 Satz 3 GmbHG ist eine fällige Forderung des Gesellschafters in der Liquiditätsbilanz zu berücksichtigen.c) Im Fall des § 64 Satz 3 GmbHG kann die Gesellschaft die Zahlung an den Gesellschafter verweigern.

Tenor

Auf die Revision des Klägers wird das Urteil des 12. Zivilsenats des Oberlandesgerichts Koblenz vom 19. September 2011 aufgehoben.

Der Sache wird zur neuen Verhandlung und Entscheidung, auch über die Kosten des Revisionsverfahrens, an das Berufungsgericht zurückverwiesen.

Normenkette:

GmbHG § 64 S. 3; InsO § 17 Abs. 2 S. 1;

Tatbestand