BGH - Urteil vom 05.03.1998
IX ZR 265/97
Normen:
GesO § 2 Abs. 3, § 8 Abs. 1 S. 2, § 12 Abs. 1 S. 1, § 13 Abs. 1; InsO § 48 ; KO §§ 46, 82, § 106 Abs. 1 S. 2;
Fundstellen:
BGHR DDR-GesO § 12 Abs. 1 S. 1 Ersatzaussonderung 1
BGHR DDR-GesO § 12 Abs. 1 S. 1 Treuhandkonto 1
BGHR DDR-GesO § 2 Abs. 3 Sequester 1
BGHR DDR-GesO § 2 Abs. 3 Sequester 2
BGHR DDR-GesO § 8 Abs. 1 S. 2 Sequester 1
DRsp IV(438)292a-b
InVo 1998, 148
KTS 1998, 431
MDR 1998, 790
NJW 1998, 2213
NZG 1998, 473
Rpfleger 1998, 362
VIZ 1998, 334
VersR 1999, 458
WM 1998, 838
ZIP 1998, 655

Voraussetzungen der Ersatzaussonderung im Gesamtvollstreckungsverfahren; Haftung des Sequesters

BGH, Urteil vom 05.03.1998 - Aktenzeichen IX ZR 265/97

DRsp Nr. 1998/4808

Voraussetzungen der Ersatzaussonderung im Gesamtvollstreckungsverfahren; Haftung des Sequesters

»a) Gelangt die Gegenleistung für ein Aussonderungsrecht vor Eröffnung der Gesamtvollstreckung während einer Sequestration nach § 2 Abs. 3 GesO zum Schuldnervermögen, liegen die Voraussetzungen für eine Ersatzaussonderung entsprechend § 46 KO ebensowenig vor wie bei einer unmittelbaren Anwendung dieser Norm im Fall einer Sequestration nach § 106 Abs. 1 Satz 2 KO. § 48 InsO ist nicht entsprechend anzuwenden. b) Der Sequester im Gesamtvollstreckungseröffnungsverfahren haftet entsprechend § 8 Abs. 1 Satz 2 GesO in gleicher Weise wie der Sequester im Konkurseröffnungsverfahren entsprechend § 82 KO

Normenkette:

GesO § 2 Abs. 3, § 8 Abs. 1 S. 2, § 12 Abs. 1 S. 1, § 13 Abs. 1; InsO § 48 ; KO §§ 46, 82, § 106 Abs. 1 S. 2;

Tatbestand:

Die Klägerin ist - und war bereits unter der früheren Bezeichnung Treuhandanstalt - alleinige Gesellschafterin der Großhandelsgesellschaft O., G., S. mbH mit Sitz in Berlin.

Diese ist Mehrheitsgesellschafterin der A. GmbH B. i.L. (fortan: A-GmbH oder Schuldnerin). Deren Liquidator stellte für die A-GmbH unter dem Datum des 29. Juli 1992 bei der Klägerin einen "Antrag auf Zweckzuwendung" für einen am 23. Juli 1992 abgeschlossenen Sozialplan für 54 betroffene Arbeitnehmer. Unter Nr. 7 des Antrags heißt es: