OLG Stuttgart - Urteil vom 26.10.2022
3 U 384/20
Normen:
EEG (2009) § 23 Abs. 2; EEG (2009) § 23 Abs. 5; BGB § 781; InsO § 305;
Vorinstanzen:
LG Stuttgart, vom 12.11.2020 - Vorinstanzaktenzeichen 12 O 454/19

Voraussetzungen des Anspruchs auf erhöhte Einspeisevergütung gemäß § 23 Abs. 5 EEGRechtsfolgen der vorbehaltlosen Zahlung des Netzbetreibers

OLG Stuttgart, Urteil vom 26.10.2022 - Aktenzeichen 3 U 384/20

DRsp Nr. 2022/16569

Voraussetzungen des Anspruchs auf erhöhte Einspeisevergütung gemäß § 23 Abs. 5 EEG Rechtsfolgen der vorbehaltlosen Zahlung des Netzbetreibers

1. Im Rahmen eines Rechtsstreits über die erhöhte Einspeisevergütung nach § 23 Abs. 5 EEG in der Fassung vom 11.8.2010 unterliegt das Gutachten eines Umweltgutachters zum Vorliegen der Voraussetzungen keiner gerichtlichen Plausibilitätskontrolle.2. Bestehen anfänglich zwischen Netzbetreiber und Kraftwerksbetreiber keine Zweifel oder Meinungsverschiedenheiten über das Vorliegen der Voraussetzungen einer erhöhten Einspeisevergütung, so stellt die vorbehaltlose Zahlung des Netzbetreibers auch auf ein Anschreiben des Kraftwerksbetreibers mit der Bitte um Prüfung und Zahlung der erhöhten Vergütung kein konkludentes deklaratorisches Schuldanerkenntnis dar. (Entgegen OLG Hamm, Beschluss vom 26. September 2018 - I-30 U 4/18; OLG Dresden, Urteil vom 3. Juli 2012 - 9 U 1568/11; Oberlandesgericht des Landes Sachsen-Anhalt, Urteil vom 2. September 2010 - 1 U 37/10; OLG München, Urteil vom 25. April 2012 - 3 U 891/11; OLG Karlsruhe, Urteil vom 11. November 2020 - 4 U 18/20; OLG Karlsruhe, Urteil vom 27. Juli 2021 - 4 U 219/20 Vgl. BGH, Urteil vom 24. Februar 2022 - IX ZB 5/21)

Tenor

I.

Auf die Berufung der Klägerin und des Streithelfers wird das Urteil des Landgerichts Stuttgart vom 12.11.2020, Az. 12 O 454/19, abgeändert:

1. 2. II. III. IV.