BGH - Urteil vom 11.07.1991
IX ZR 180/90
Normen:
BGB § 276, § 675 ; ZPO § 780 Abs. 1, § 794 Abs. 1 Nr. 1, § 795 Satz 1, § 797 ;
Fundstellen:
BGHR BGB § 166 Abs. 1 Verhandlungsbevollmächtigter 2
BGHR BGB § 1990 Ausschluß 1
BGHR BGB § 675 Anwaltspflichten 5
BGHR ZPO § 780 Abs. 1 Haftungsvorbehalt 1
BGHR ZPO § 780 Abs. 1 Prozeßvergleich 1
BRAK-Mitt 1992, 114
DRsp I(125)371a
DRsp IV(421)195b-c
DRsp-ROM Nr. 1992/574
FamRZ 1991, 1286
JuS 1992, 160
JurBüro 1991, 1469
KTS 1991, 585
MDR 1992, 195
NJW 1991, 2839
WM 1991, 1812
Vorinstanzen:
OLG Stuttgart,
LG Tübingen,

Vorbehalt der beschränkten Erbenhaftung bei Übername einer Verpflichtung im Wege des Prozeßvergleichs

BGH, Urteil vom 11.07.1991 - Aktenzeichen IX ZR 180/90

DRsp Nr. 1992/571

Vorbehalt der beschränkten Erbenhaftung bei Übername einer Verpflichtung im Wege des Prozeßvergleichs

»a) Die Bezeichnung einer Partei als Erbe im Protokoll über einen Prozeßvergleich drückt grundsätzlich keinen Vorbehalt der beschränkten Erbenhaftung aus. b) § 780 Abs. 1 ZPO ist auch auf den Prozeßvergleich anzuwenden. c) Überläßt die Partei die Information ihres Prozeßbevollmächtigten einem Streitgenossen oder einem Dritten, darf der Anwalt der von diesem übermittelten Information in der Regel in gleicher Weise vertrauen, wie wenn er sie unmittelbar von dem Mandanten erhalten hätte. d) Der Rechtsanwalt hat den Mandanten, der sich als erbe in einem Prozeßvergleich zu einer Leistung verpflichten will, grundsätzlich auch dann über die Aufnahme des Vorbehalts der beschränkten Erbenhaftung zu belehren, wenn der Titel sich gleichzeitig gegen einen als Gesamtschuldner haftenden Streitgenossen richtet, jener im Innenverhältnis die Verbindlichkeit allein tragen soll und der Mandant ihn als zahlungsfähig und -bereit bezeichnet.«

Normenkette:

BGB § 276, § 675 ; ZPO § 780 Abs. 1, § 794 Abs. 1 Nr. 1, § 795 Satz 1, § 797 ;

Tatbestand: