BGH - Urteil vom 16.05.2000
VI ZR 90/99
Normen:
BGB § 823 Be; StGB § 266a;
Fundstellen:
AuA 2000, 601
BB 2000, 1800
BGHZ 144, 311
DB 2000, 1703
DStR 2000, 1318
GmbHR 2000, 816
JuS 2001, 307
MDR 2000, 953
NJW 2000, 2993
NStZ 2001, 91
VersR 2000, 981
WM 2000, 1509
ZIP 2000, 1339
ZInsO 2001, 124
wistra 2000, 422
Vorinstanzen:
OLG Hamm,
LG Detmold,

Vorenthalten von Arbeitnehmerbeiträgen zur Sozialversicherung

BGH, Urteil vom 16.05.2000 - Aktenzeichen VI ZR 90/99

DRsp Nr. 2000/5293

Vorenthalten von Arbeitnehmerbeiträgen zur Sozialversicherung

»Arbeitnehmerbeiträge zur Sozialversicherung können auch dann im Sinne des § 266 a Abs. 1 StGB vorenthalten sein, wenn für den betreffenden Zeitraum kein Lohn an die Arbeitnehmer ausgezahlt worden ist.«

Normenkette:

BGB § 823 Be; StGB § 266a;

Tatbestand:

Die klagende Allgemeine Ortskrankenkasse nimmt den Beklagten als früheren Geschäftsführer der I. GmbH, der Komplementärin der I. GmbH & Co. KG (künftig: KG), auf Ausgleich des Schadens in Anspruch, der ihr als der zuständigen Einzugsstelle für die Sozialversicherungsbeiträge dadurch entstanden ist, daß die KG Arbeitnehmerbeiträge zur Sozialversicherung für die Monate Januar und Februar 1994 (24.400,43 DM bzw. 22.528,35 DM) nicht bezahlt hat.

Während die KG ihren Arbeitnehmern den Nettolohn für den Monat Januar 1994 in vollem Umfang auszahlte, erfolgten für den Monat Februar 1994 keine Lohnzahlungen mehr. Mit Beschluß vom 22. März 1994 ordnete das zuständige Konkursgericht gegenüber der KG die Sequestration an und erließ ein allgemeines Veräußerungsverbot. Am 27. April 1994 wurde das Konkursverfahren über das Vermögen der KG eröffnet.