BGH - Urteil vom 15.03.2012
IX ZR 239/09
Normen:
InsO § 17 Abs. 2 S. 2;
Fundstellen:
BB 2012, 1824
BB 2012, 973
BFH/NV 2012, 1085
DB 2012, 915
DStR 2012, 1348
DZWIR 2012, 379
MDR 2012, 608
NZI 2012, 416
WM 2012, 711
ZIP 2012, 735
ZInsO 2012, 696
Vorinstanzen:
LG Kleve, vom 20.08.2008 - Vorinstanzaktenzeichen 2 O 326/07
OLG Düsseldorf, vom 19.11.2009 - Vorinstanzaktenzeichen I-12 U 143/08

Widerlegung der Vermutung der Zahlungsunfähigkeit nach § 17 Abs. 2 S. 2 InsO durch den Nachweis der Zahlungsunwilligkeit des Schuldners

BGH, Urteil vom 15.03.2012 - Aktenzeichen IX ZR 239/09

DRsp Nr. 2012/6799

Widerlegung der Vermutung der Zahlungsunfähigkeit nach § 17 Abs. 2 S. 2 InsO durch den Nachweis der Zahlungsunwilligkeit des Schuldners

Die Vermutung der Zahlungsunfähigkeit nach § 17 Abs. 2 Satz 2 InsO kann nicht durch den Nachweis der Zahlungsunwilligkeit des Schuldners widerlegt werden; erforderlich ist der Nachweis der Zahlungsfähigkeit.

Tenor

Auf die Revision des Klägers wird das Urteil des 12. Zivilsenats des Oberlandesgerichts Düsseldorf vom 19. November 2009 aufgehoben.

Die Sache wird zur neuen Verhandlung und Entscheidung, auch über die Kosten des Revisionsverfahrens, an das Berufungsgericht zurückverwiesen.

Normenkette:

InsO § 17 Abs. 2 S. 2;

Tatbestand

Der Kläger ist Verwalter in dem auf Antrag des Beklagten vom 28. November 2006 eröffneten Insolvenzverfahren über das Vermögen der W. GmbH (nachfolgend: Schuldnerin). Er nimmt den Beklagten im Wege der Insolvenzanfechtung nach § 133 Abs. 1 InsO auf Rückgewähr von Steuerzahlungen in Höhe von 1.608.583,95 € in Anspruch, welche die Schuldnerin in 21 Fällen in der Zeit zwischen dem 7. April 2003 und dem 1. Februar 2006 an das Finanzamt geleistet hat.