BGH - Urteil vom 11.12.1997
IX ZR 341/95
Normen:
BGB § 878 ; DDR: KredV § 14 Abs. 4; DDR: KredV4 § 2 Abs. 2; DDR: VertragsG § 1 Abs. 2 ; DDR: ZGB § 45 Abs. 3, § 442 Abs. 1 Satz 1, § 448 Abs. 1, § 449 Abs. 1 Satz 4, 5; GesO § 5 Satz 2 Nr. 1, § 7 Abs. 1, § 7 Abs. 5 ; InsO § 95 ; KO § 15 Satz 1, 2, § 54 ;
Fundstellen:
BGHR (4.) DDR-KreditVO Normzweck 1
BGHR AktG (1937) § 45 Forderungsübertragung 1
BGHR DDR-GW § 331 Abs. 2 Anwendungsbereich 1
BGHR DDR-GesO § 10 Abs. 1 Nr. 1 Benachteiligungsabsicht 6
BGHR DDR-GesO § 10 Abs. 1 Nr. 3 Sicherheit 1
BGHR DDR-GesO § 5 S. 2 Nr. 1 Rechtserwerb 1
BGHR DDR-GesO § 7 Abs. 5 Aufrechnungsausschluß 5
BGHR DDR-ZGB § 448 Abs. 1 Bestimmtheit 1
BGHR DDR-ZGB § 449 Abs. 1 Wirksamkeit 1
BGHR DDR-ZGB § 45 Abs. 3 Verpfändung 1
BGHR EGBGB (1986) Art. 233 § 3 Abs. 1 Rechte, belastende 1
BGHR KO § 15 S. 1 Verfügung, schwebend unwirksame 1
BGHZ 137, 267
NJW 1998, 2607
WM 1998, 275
ZIP 1998, 257
Vorinstanzen:
OLG Naumburg,
LG Magdeburg,

Wirksamkeit der Verpfändung von Sachen und Forderungen nach ZGB-DDR

BGH, Urteil vom 11.12.1997 - Aktenzeichen IX ZR 341/95

DRsp Nr. 1998/1869

Wirksamkeit der Verpfändung von Sachen und Forderungen nach ZGB-DDR

»1. a) Zur Beurteilung der Wirksamkeit von Verpfändungsverträgen, die unter der Geltung der 4. Kreditverordnung vom 2. März 1990 (GBl. DDR I S. 114) abgeschlossen wurden, sind ergänzend die §§ 442 ff. DDR-ZGB in der bei Vertragsabschluß geltenden Fassung heranzuziehen. Eine vertragliche Abweichung von diesen Vorschriften war nicht zulässig. b) Die Verpfändung eines Warenlagers mit wechselndem Bestand nach § 14 Abs. 4 Satz 2 DDR-KreditVO in der Fassung der 4. DDR-KreditVO in Verbindung mit § 448 Abs. 1 DDR-ZGB ist jedenfalls dann unwirksam, wenn sie nicht den Bestimmtheitsgrundsätzen entspricht, die unter der Geltung des Bürgerlichen Gesetzbuches für eine entsprechende Sicherungsübereignung entwickelt worden sind. c) Die Verpfändung von Forderungen nach § 14 Abs. 4 Satz 3 DDR-KreditVO in der Fassung der 4. DDR-KreditVO in Verbindung mit § 449 Abs. 1 DDR-ZGB ist unwirksam, wenn die Bestimmungen des § 449 Abs. 1 Satz 4 oder Satz 5 DDR-ZGB nicht beachtet wurden. 2. a) Der Rechtsgedanke des § 15 Satz 1 KO gilt auch im Gesamtvollstreckungsrecht. b) Richtet sich die Entstehung einer Hypothek nach dem Recht der ehemaligen DDR, kommt eine entsprechende Anwendung von § 15 Satz 2 KO in Verbindung mit § 878 BGB auf die Gesamtvollstreckungsordnung nicht in Betracht.