BGH - Beschluss vom 19.11.2015
IX ZB 59/14
Normen:
InsO § 35 Abs. 1; InsO § 97 Abs. 2; InsO a.F. § 290 Abs. 1 Nr. 5; InsO § 295 Abs. 2; ZVG § 149 Abs. 1; BGB § 812 Abs. 1 S. 1;
Fundstellen:
DB 2015, 6
DStR 2016, 758
DZWIR 2016, 195
DZWIR 26, 195
MDR 2016, 180
NZI 2016, 89
NZM 2016, 206
WM 2016, 46
ZVI 2016, 168
Vorinstanzen:
AG Oldenburg (Oldb.), vom 03.06.2014 - Vorinstanzaktenzeichen 65 IN 5/11
LG Oldenburg, vom 22.08.2014 - Vorinstanzaktenzeichen 17 T 433/14

Zahlung einer Entschädigung an die Masse als Pflicht des Schuldners für die Nutzung seiner Eigentumswohnung im Insolvenzverfahren; Versagung der Restschuldbefreiung bei Verletzung von Mitwirkungspflichten

BGH, Beschluss vom 19.11.2015 - Aktenzeichen IX ZB 59/14

DRsp Nr. 2016/821

Zahlung einer Entschädigung an die Masse als Pflicht des Schuldners für die Nutzung seiner Eigentumswohnung im Insolvenzverfahren; Versagung der Restschuldbefreiung bei Verletzung von Mitwirkungspflichten

Die Pflicht des Schuldners, im Insolvenzverfahren für die Nutzung seiner Eigentumswohnung eine Entschädigung an die Masse zu zahlen, ist keine Mitwirkungspflicht nach der Insolvenzordnung, bei deren Verletzung die Restschuldbefreiung zu versagen wäre.

Tenor

Auf die Rechtsmittel des Schuldners werden der Beschluss der 17. Zivilkammer des Landgerichts Oldenburg vom 22. August 2014 und der Beschluss des Amtsgerichts Oldenburg vom 3. Juni 2014 aufgehoben. Der Antrag auf Versagung der Restschuldbefreiung wird auf Kosten der weiteren Beteiligten zu 1 abgelehnt.

Der Wert des Rechtsbeschwerdeverfahrens wird auf 5.000 € festgesetzt.

Normenkette:

InsO § 35 Abs. 1; InsO § 97 Abs. 2; InsO a.F. § 290 Abs. 1 Nr. 5; InsO § 295 Abs. 2; ZVG § 149 Abs. 1; BGB § 812 Abs. 1 S. 1;

Gründe

I.