BGH - Beschluß vom 13.07.2006
IX ZB 301/04
Normen:
InsO § 49 § 89 § 110 ; BGB § 1123 § 1124 § 1147 ; ZPO § 829 § 832 § 835 § 865 ; ZVG § 146 § 148 § 155 § 172 ;
Fundstellen:
BGHReport 2006, 1319
BGHZ 168, 339
DB 2006, 1839
InVo 2006, 379
JuS 2007, 290
MDR 2007, 300
NJ 2006, 504
NJW 2006, 3356
NZI 2006, 577
NZM 2006, 714
NotBZ 2007, 22
Rpfleger 2006, 549
WM 2006, 1685
ZIP 2006, 1554
ZInsO 2006, 873
ZMR 2006, 851
ZVI 2006, 448
Vorinstanzen:
LG Dresden, vom 19.12.2003 - Vorinstanzaktenzeichen 4 T 801/03
AG Dresden, vom 28.08.2003 - Vorinstanzaktenzeichen 546 M 11583/03

Zulässigkeit der Pfändung mithaftender Mieten oder Pachten nach Eröffnung des Insolvenzverfahrens

BGH, Beschluß vom 13.07.2006 - Aktenzeichen IX ZB 301/04

DRsp Nr. 2006/21157

Zulässigkeit der Pfändung mithaftender Mieten oder Pachten nach Eröffnung des Insolvenzverfahrens

»Nach Eröffnung des Insolvenzverfahrens über das Vermögen des Schuldners ist die Pfändung mithaftender Mieten oder Pachten durch absonderungsberechtigte Grundpfandgläubiger nicht mehr zulässig.«

Normenkette:

InsO § 49 § 89 § 110 ; BGB § 1123 § 1124 § 1147 ; ZPO § 829 § 832 § 835 § 865 ; ZVG § 146 § 148 § 155 § 172 ;

Gründe:

I. Die Gläubigerin hat nach Eröffnung des Insolvenzverfahrens über das Vermögen des Schuldners aufgrund vollstreckbarer Grundschuldbestellungsurkunde über 90.000 DM nebst Zinsen und der gegenüber dem Insolvenzverwalter erteilten Vollstreckungsklausel beantragt, Ansprüche des Schuldners gegen die Drittschuldnerin F. in Höhe von 5.977,13 EUR nebst Zinsen in Höhe weiterer 7,23 EUR zu pfänden und ihr zur Einziehung zu überweisen. Das Vollstreckungsgericht hat diesen Antrag abgelehnt und der hiergegen erhobenen sofortigen Beschwerde nicht abgeholfen. Das Landgericht hat den Ablehnungsbeschluss des Amtsgerichts aufgehoben und dasselbe angewiesen, von seinen auf § 49 InsO gestützten Bedenken gegen die beantragte Vollstreckungsmaßnahme abzustehen. Mit der zugelassenen Rechtsbeschwerde beantragt der Insolvenzverwalter, die landgerichtliche Entscheidung aufzuheben.