BGH - Urteil vom 10.07.2013
IV ZR 224/12
Normen:
BGB § 133; BGB § 2084; BGB § 2281 Abs. 1; BGB § 2282 Abs. 3;
Fundstellen:
DB 2013, 8
DNotZ 2013, 943
FamRZ 2013, 1479
FuR 2013, 667
MDR 2013, 1043
MDR 2013, 10
WM 2014, 471
ZEV 2013, 495
ZEV 2013, 7
Vorinstanzen:
LG Frankfurt am Main, vom 29.09.2011 - Vorinstanzaktenzeichen 5 O 30/11
OLG Frankfurt am Main, vom 15.06.2012 - Vorinstanzaktenzeichen 7 U 221/11

Anfechtung des Erbvertrages durch den Erblasser mittels notarieller Anfechtungserklärung

BGH, Urteil vom 10.07.2013 - Aktenzeichen IV ZR 224/12

DRsp Nr. 2013/17871

Anfechtung des Erbvertrages durch den Erblasser mittels notarieller Anfechtungserklärung

1. Die Begebung einer notariellen Anfechtungserklärung nach § 2281 BGB unterliegt nicht dem Beurkundungserfordernis des § 2282 Abs. 3 BGB.2. Die Beweisregel des § 416 ZPO erstreckt sich auf die Begebung einer schriftlichen Willenserklärung auch, wenn ihre Übermittlung noch von einer gesonderten Weisung des Erklärenden abhängen soll (Fortführung der Senatsurteile vom 8. März 2006 - IV ZR 145/05, NJW-RR 2006, 847 Rn. 13 und vom 18. Dezember 2002 - IV ZR 39/02, NJW-RR 2003, 384 unter II.). Der IV. Zivilsenat des Bundesgerichtshof s hat durch die Richter Wendt, Felsch, Dr. Karczewski, Lehmann und die Richterin Dr. Brockmöller auf die mündliche Verhandlung vom 10. Juli 2013 für Recht erkannt:

Tenor

Die Revision der Beklagten gegen das Urteil des 7. Zivilsenats des Oberlandesgerichts Frankfurt am Main vom 15. Juni 2012 wird zurückgewiesen.

Die Beklagte trägt die Kosten des Revisionsverfahrens einschließlich der Kosten der Streithelfer der Klägerin (§§ 97 Abs. 1, 101 Abs. 1 ZPO).

Normenkette:

BGB § 133; BGB § 2084; BGB § 2281 Abs. 1; BGB § 2282 Abs. 3;

Tatbestand

Die Parteien streiten um die Erbenstellung nach dem am 17. Oktober 2010 im Alter von 91 Jahren verstorben en R. S. (Erblasser).