BGH - Urteil vom 21.12.2011
VIII ZR 262/09
Normen:
AVBFernwärmeV § 1; AVBFernwärmeV § 32 Abs. 1;
Fundstellen:
BB 2012, 201
BB 2012, 283
BB 2012, 66
MDR 2012, 135
NJW-RR 2012, 249
NZM 2012, 323
WM 2012, 1932
Vorinstanzen:
LG Berlin, vom 29.04.2008 - Vorinstanzaktenzeichen 22 O 473/07
KG Berlin, vom 01.09.2009 - Vorinstanzaktenzeichen 27 U 76/08

Anpachtung einer bereits vorhandenen, im Eigentum des Kunden stehenden Heizungsanlage als Lieferung von Fernwärme

BGH, Urteil vom 21.12.2011 - Aktenzeichen VIII ZR 262/09

DRsp Nr. 2012/921

Anpachtung einer bereits vorhandenen, im Eigentum des Kunden stehenden Heizungsanlage als Lieferung von Fernwärme

Um die Lieferung von Fernwärme handelt es sich nur dann, wenn der Energieversorger/Energiedienstleister hohe Investitionen vorzunehmen hat, um seine Vertragspflicht zur Wärmelieferung erfüllen zu können. Hieran fehlt es regelmäßig, wenn der Energieversorger/Energiedienstleister sich im Wesentlichen lediglich dazu verpflichtet, eine bereits vorhandene, im Eigentum des Kunden stehende funktionstüchtige Heizungsanlage für ein symbolisches Entgelt anzupachten, zu warten und zu betreiben (im Anschluss an BGH, Urteile vom 25. Oktober 1989 - VIII ZR 229/88, BGHZ 109, 118; vom 15. Februar 2006 - VIII ZR 138/05, NJW 2006, 1667).

Tenor

Auf die Revision der Klägerin wird das Urteil des 27. Zivilsenats des Kammergerichts vom 1. September 2009 aufgehoben.

Die Berufung der Beklagten gegen das Urteil der Zivilkammer 22 des Landgerichts Berlin vom 29. April 2008 wird zurückgewiesen.

Die Beklagte hat die Kosten der Rechtsmittelverfahren zu tragen.

Normenkette:

AVBFernwärmeV § 1; AVBFernwärmeV § 32 Abs. 1;

Tatbestand