BSG - Urteil vom 13.07.2022
B 7/14 AS 52/21 R
Normen:
SGB II § 12 Abs. 2 S. 1 Nr. 1 und Nr. 4; SGB II § 22 Abs. 1; SGB II a.F. § 22 Abs. 5; SGB II § 22 Abs. 8 S. 1-3; SGB II § 22 Abs. 9 S. 3; SGB II § 37 Abs. 1 S. 2; SGB II § 42a Abs. 1; BGB § 543 Abs. 2 S. 1 Nr. 3;
Vorinstanzen:
LSG Niedersachsen-Bremen, vom 10.09.2020 - Vorinstanzaktenzeichen 15 AS 220/17
SG Bremen, vom 21.08.2017 - Vorinstanzaktenzeichen 22 AS 1156/16

Anspruch auf Leistungen der Grundsicherung für Arbeitsuchende nach dem SGB IIGewährung eines Darlehens wegen MietschuldenAnforderungen an die Übernahme von Schulden bei Dritten im Hinblick auf die Ermessensausübung des Jobcenters

BSG, Urteil vom 13.07.2022 - Aktenzeichen B 7/14 AS 52/21 R

DRsp Nr. 2022/16603

Anspruch auf Leistungen der Grundsicherung für Arbeitsuchende nach dem SGB II Gewährung eines Darlehens wegen Mietschulden Anforderungen an die Übernahme von Schulden bei Dritten im Hinblick auf die Ermessensausübung des Jobcenters

Auf die Revision der Klägerin wird das Urteil des Landessozialgerichts Niedersachsen-Bremen vom 10. September 2020 aufgehoben. Die Sache wird zur erneuten Verhandlung und Entscheidung an das Landessozialgericht zurückverwiesen.

Normenkette:

SGB II § 12 Abs. 2 S. 1 Nr. 1 und Nr. 4; SGB II § 22 Abs. 1; SGB II a.F. § 22 Abs. 5; SGB II § 22 Abs. 8 S. 1-3; SGB II § 22 Abs. 9 S. 3; SGB II § 37 Abs. 1 S. 2; SGB II § 42a Abs. 1; BGB § 543 Abs. 2 S. 1 Nr. 3;

Gründe:

I

Im Streit ist die Gewährung eines Darlehens wegen Mietschulden.

Die Klägerin ist ledig und lebt allein. Sie erhielt bis Januar 2015 Alg II und von März 2014 bis zum 10.8.2015 Krankengeld. Das beklagte Jobcenter überwies die Miete direkt an den Vermieter der von ihr bewohnten Wohnung. Ab Februar 2015 beantragte die Klägerin zunächst keine Leistungen. Nach einem Antrag aus Juni 2015 bewilligte der Beklagte Alg II von Juni bis Dezember 2015 (Bescheid vom 22.9.2015). Die Direktzahlung der Miete iHv 355 Euro an den Vermieter nahm er rückwirkend wieder auf.