BGH - Urteil vom 31.05.2012
I ZR 73/10
Normen:
BGB § 307 Abs. 2 Nr. 1, 2; UrhG § 11 Abs. 2; UrhG § 31 Abs. 5; UrhG § 37 Abs. 1; UrhG § 38 Abs. 3; VerlG § 23 S. 1; UKlaG § 1; UKlaG § 3 Abs. 1 Nr. 2; UKlaG § 8 Abs. 1;
Fundstellen:
BGHZ 193, 268
GRUR 2012, 1031
MDR 2012, 983
NJW 2012, 3173
WRP 2012, 1107
ZUM 2012, 793
Vorinstanzen:
LG Berlin, vom 09.12.2008 - Vorinstanzaktenzeichen 16 O 8/08
KG Berlin, vom 26.03.2010 - Vorinstanzaktenzeichen 5 U 66/09

Anwendung des Schutzgedankens des § 31 Abs. 5 UrhG als Maßstab einer Inhaltskontrolle von Allgemeinen Geschäftsbedingungen nach § 307 Abs. 2 Nr. 1 BGB; Überprüfung von formularmäßigen Abreden über die Bestimmung der Vergütung durch die Inhaltskontrolle nach §§ 307 ff. BGB; Pauschale Abgeltung der Einräumung weitreichender Nutzungsrechte durch eine formularmäßige Klausel

BGH, Urteil vom 31.05.2012 - Aktenzeichen I ZR 73/10

DRsp Nr. 2012/14604

Anwendung des Schutzgedankens des § 31 Abs. 5 UrhG als Maßstab einer Inhaltskontrolle von Allgemeinen Geschäftsbedingungen nach § 307 Abs. 2 Nr. 1 BGB; Überprüfung von formularmäßigen Abreden über die Bestimmung der Vergütung durch die Inhaltskontrolle nach §§ 307 ff. BGB; Pauschale Abgeltung der Einräumung weitreichender Nutzungsrechte durch eine formularmäßige Klausel

a) Die Anwendung des Schutzgedankens des § 31 Abs. 5 UrhG, wonach der Urheber möglichst weitgehend an den wirtschaftlichen Früchten der Verwertung seines Werkes zu beteiligen ist, kommt als Maßstab einer Inhaltskontrolle von Allgemeinen Geschäftsbedingungen nach § 307 Abs. 2 Nr. 1 BGB nicht in Betracht (Bestätigung von BGH, GRUR 1984, 45 - Honorarbedingungen Sendevertrag).b) Formularmäßige Abreden, die die für die vertragliche Hauptleistung zu erbringende Vergütung unmittelbar bestimmen, sind von der gesetzlichen Inhaltskontrolle nach §§ 307 ff. BGB ausgenommen, da die Vertragsparteien nach dem im bürgerlichen Recht geltenden Grundsatz der Vertragsfreiheit Leistung und Gegenleistung grundsätzlich frei regeln können. Daran hat die Einführung des § 11 Satz 2 UrhG nichts geändert, wonach das Urheberrecht auch der Sicherung einer angemessenen Vergütung für die Nutzung des Werks dient.