BSG - Urteil vom 18.08.2022
B 1 KR 30/21 R
Normen:
SGB V § 69 Abs. 1 S. 1-3; SGB V § 129a S. 3; SGB X § 56; SGB X § 61 S. 2; BGB § 133; BGB § 157; AMPV (2004); AMPV (2010) § 6 Abs. 6;
Vorinstanzen:
LSG Rheinland-Pfalz, vom 01.07.2021 - Vorinstanzaktenzeichen L 5 KR 22/20
SG Speyer, vom 05.12.2019 - Vorinstanzaktenzeichen S 17 KR 689/16

Arzneimittelversorgung in der gesetzlichen KrankenversicherungKein Rückzahlungsanspruch der Krankenkasse gegen das Krankenhaus auf Rückzahlung von Umsatzsteueranteilen auf Zytostatikaabgaben nach rückwirkender Verneinung der Umsatzsteuerpflicht für Arzneimittelzubereitungen durch die Steuerverwaltung

BSG, Urteil vom 18.08.2022 - Aktenzeichen B 1 KR 30/21 R

DRsp Nr. 2022/17327

Arzneimittelversorgung in der gesetzlichen Krankenversicherung Kein Rückzahlungsanspruch der Krankenkasse gegen das Krankenhaus auf Rückzahlung von Umsatzsteueranteilen auf Zytostatikaabgaben nach rückwirkender Verneinung der Umsatzsteuerpflicht für Arzneimittelzubereitungen durch die Steuerverwaltung

Die Revision der Klägerin gegen das Urteil des Landessozialgerichts Rheinland-Pfalz vom 1. Juli 2021 wird zurückgewiesen.

Die Klägerin trägt auch die Kosten des Revisionsverfahrens.

Der Streitwert für das Revisionsverfahren wird auf 296 422,86 Euro festgesetzt.

Normenkette:

SGB V § 69 Abs. 1 S. 1-3; SGB V § 129a S. 3; SGB X § 56; SGB X § 61 S. 2; BGB § 133; BGB § 157; AMPV (2004); AMPV (2010) § 6 Abs. 6;

Gründe:

I

Die Beteiligten streiten über die Erstattung von Umsatzsteueranteilen von Zytostatikavergütungen für die Jahre 2010 bis 2016.

Die Klägerin ist eine gesetzliche Krankenkasse (im Folgenden: KK). Die beklagte GmbH ist Trägerin eines zur Versorgung Versicherter zugelassenen Krankenhauses (im Folgenden: Krankenhaus). Die klinikeigene Krankenhausapotheke stellte aus zugekauften Vorprodukten individuell abgestimmte Zytostatika her. Diese gab sie nebst zugekauften Applikationsmitteln (Pumpen, Kassetten, Spezialinfusionssysteme etc) an Versicherte im Rahmen ambulanter Behandlungen ab.