BGH - Urteil vom 31.08.2022
VIII ZR 132/20
Normen:
BGB § 199 Abs. 3 S. 1 Nr. 2; BGB § 214; BGB § 548 Abs. 1;
Fundstellen:
MietRB 2022, 346
NZM 2022, 908
Vorinstanzen:
AG Berlin-Charlottenburg, vom 17.01.2019 - Vorinstanzaktenzeichen 239 C 189/17
LG Berlin, vom 11.03.2020 - Vorinstanzaktenzeichen 64 S 51/19

Ausscheiden der Anwendung der Verjährungshöchstfrist des § 199 Abs. 3 Satz 1 Nr. 2 BGB neben der vorrangigen Sonderregelung des § 548 Abs. 1 BGB; Verjährung der Ersatzansprüche des Vermieters wegen Veränderungen oder Verschlechterungen der Mietsache

BGH, Urteil vom 31.08.2022 - Aktenzeichen VIII ZR 132/20

DRsp Nr. 2022/14260

Ausscheiden der Anwendung der Verjährungshöchstfrist des § 199 Abs. 3 Satz 1 Nr. 2 BGB neben der vorrangigen Sonderregelung des § 548 Abs. 1 BGB; Verjährung der Ersatzansprüche des Vermieters wegen Veränderungen oder Verschlechterungen der Mietsache

§ 548 Abs. 1 BGB enthält für die von dieser Bestimmung erfassten Ansprüche des Vermieters eine abschließende Sonderregelung, die der allgemeinen Regelung des § 199 Abs. 3 Satz 1 Nr. 2 BGB vorgeht, so dass eine Anspruchsverjährung vor Rückgabe der Mietsache an den Vermieter nicht eintreten kann, auch wenn die in der vorgenannten Vorschrift bestimmte Frist von 30 Jahren von der Begehung der Handlung, der Pflichtverletzung oder dem sonstigen, den Schaden auslösenden Ereignis an bereits im laufenden Mietverhältnis verstrichen ist (im Anschluss an BGH, Urteil vom 19. Januar 2005 - VIII ZR 114/04, BGHZ 162, 30, 37).

Tenor

Auf die Revision der Kläger wird das Urteil des Landgerichts Berlin - Zivilkammer 64 - vom 11. März 2020 aufgehoben.

Die Sache wird zur neuen Verhandlung und Entscheidung, auch über die Kosten des Revisionsverfahrens, an das Berufungsgericht zurückverwiesen.

Normenkette:

BGB § 199 Abs. 3 S. 1 Nr. 2; BGB § 214; BGB § 548 Abs. 1;

Tatbestand