BGH vom 16.12.1982
VII ZR 92/82
Normen:
BGB § 631 ;
Fundstellen:
BGHZ 86, 135
BauR 1983, 161
DRsp I(138)438c-e
NJW 1983, 816
NJW 1983, 816, 818
WM 1983, 268
ZfBR 1983, 85
ZfBR 1985, 224
ZfBR 1988, 22, 23
ZfBR 1990, 18, 69

Einbeziehung und Inhaltskontrolle der VOB/B in einen Bauvertrag

BGH, vom 16.12.1982 - Aktenzeichen VII ZR 92/82

DRsp Nr. 1996/14258

Einbeziehung und Inhaltskontrolle der VOB/B in einen Bauvertrag

Gegenüber einem im Baugewerbe tätigen Vertragspartner reicht der Hinweis in Allgemeinen Geschäftsbedingungen auf die Geltung der VOB/B aus, um sie in den Vertrag einzubeziehen. Ist die VOB »als Ganzes« vereinbart, kommt eine isolierte Inhaltskontrolle einzelner VOB-Bestimmungen auf der Grundlage des AGB-Gesetz nicht in Betracht, weil die VOB als eine im Ganzen ausgewogene Regelung anzusehen ist. Werden dagegen einzelne Bestimmungen der VOB nicht oder nur abgeändert Vertragsbestandteil, ist zu prüfen, ob die VOB/B im Kern Vertragsgrundlage geblieben und der von ihr verwirklichte Interessenausgleich nicht wesentlich beeinträchtigt ist.

Normenkette:

BGB § 631 ;

Hinweise:

Hinweis zu A

Vgl. BGHZ 105, 290 = DRsp I (138) 555 e = BauR 1989, 87 = NJW 1989, 836 = ZfBR 1989, 55.

Das gilt auch bei einem öffentlich-rechtlichen Auftraggeber (vgl. Ingenstau/Korbion, Einleitung Rdn. 95). Die VOB kann durch kaufmännisches Bestätigungsschreiben einbezogen werden (OLG Hamm, NJW-RR 1993, 718).

Die VOB unterliegt dem AGB-Gesetz. Wird in Allgemeinen Geschäftsbedingungen wiederum auf die VOB Bezug genommen, ist das nicht zu beanstanden. Das ist erst unzulässig, wenn dies zu Unklarheiten führt (BGH, BauR 1991, 718).

Hinweis zu B

Ebenso OLG Nürnberg, BauR 1985, 320.