BGH - Urteil vom 28.10.2015
VIII ZR 13/12
Normen:
BGB § 133; BGB § 157; AVBGasV § 4 Abs. 1; AVBGasV § 4 Abs. 2;
Vorinstanzen:
LG Dortmund, vom 20.08.2009 - Vorinstanzaktenzeichen 13 O 179/08
OLG Düsseldorf, vom 21.12.2011 - Vorinstanzaktenzeichen 3 U (Kart) 4/11

Ergänzende Vertragsauslegung im Falle einer Regelungslücke in einem Erdgas-Tarifkundenvertrag

BGH, Urteil vom 28.10.2015 - Aktenzeichen VIII ZR 13/12

DRsp Nr. 2015/19127

Ergänzende Vertragsauslegung im Falle einer Regelungslücke in einem Erdgas-Tarifkundenvertrag

AVBGasV § 4 Abs. 1, 2; GasRL (Richtlinie 2003/55/EG) Art. 3 Abs. 3 i.V.m. Anhang A; ZPO § 287 Abs. 2 Zur ergänzenden Vertragsauslegung (§§ 157, 133 BGB) im Falle einer Regelungslücke in einem Tarifkundenvertrag, die darauf beruht, dass § 4 Abs. 1 und 2 AVBGasV mit den Transparenzanforderungen der Gas-Richtlinie 2003/55/EG unvereinbar ist (EuGH, Urteil vom 23. Oktober 2014 - Rechtssachen C-359/11 und C400/11, NJW 2015, 849 - Schulz und Egbringhoff) und nunmehr dieser Vorschrift ein gesetzliches Preisänderungsrecht des Gasversorgers nicht (mehr) entnommen werden kann (Bestätigung des Senatsurteils vom 28. Oktober 2015 - VIII ZR 158/11, für BGHZ vorgesehen).

Tenor

Die Revision des Beklagten gegen das Urteil des 3. Kartellsenats des Oberlandesgerichts Düsseldorf vom 21. Dezember 2011 wird zurückgewiesen.

Der Beklagte hat die Kosten des Revisionsverfahrens zu tragen.

Normenkette:

BGB § 133; BGB § 157; AVBGasV § 4 Abs. 1; AVBGasV § 4 Abs. 2;

Tatbestand

Die Klägerin, ein regionales Energieversorgungsunternehmen, verlangt von dem Beklagten die Zahlung restlichen Entgelts für Erdgaslieferungen.