BGH - Urteil vom 04.06.1997
VIII ZR 312/96
Normen:
AGBG § 9 ; BGB § 535 ;
Fundstellen:
BB 1997, 1758
BGHR AGBG § 9 Abs. 1 Leasing 9
BGHR AGBG § 9 Transparenzgebot 18
BGHR BGB § 535 Leasing 26
DAR 1997, 406
DB 1997, 1664
DRsp I(133)619a-b
DZWIR 1997, 505
MDR 1997, 912
NJW 1997, 3166
NZV 1997, 434
VRS 94, 48
WM 1997, 1904
ZIP 1997, 1457
ZfS 1997, 455
Vorinstanzen:
OLG München,
LG Kempten,

Offenlegung der Kalkulation in einem Finanzierungsleasingvertrag; Pflichten des Leasinggebers bei Verwertung des Leasingobjekts

BGH, Urteil vom 04.06.1997 - Aktenzeichen VIII ZR 312/96

DRsp Nr. 1997/6291

Offenlegung der Kalkulation in einem Finanzierungsleasingvertrag; Pflichten des Leasinggebers bei Verwertung des Leasingobjekts

»1. Das Tranzparentgebot erfordert nicht die Offenlegung der Kalkulation, die dem in einem Finanzierungsleasingvertrag vereinbarten, vom Leasingnehmer garantierten Restwert zugrundeliegt. 2. Der Leasinggeber, der das Leasingobjekt zum Händlereinkaufspreis veräußert, verletzt regelmäßig nicht seine Verpflichtung zur bestmöglichen Verwertung, wenn er das Leasingobjekt zuvor dem Leasingnehmer zu denselben Bedingungen zum Erwerb anbietet.«

Normenkette:

AGBG § 9 ; BGB § 535 ;

Tatbestand:

Die Parteien schlossen im Juni 1991 einen Finanzierungsleasingvertrag über einen Pkw Lancia Dedra 2000 Turbo ab. Der Leasingvertrag sieht eine Laufzeit von 24 Monaten, eine Sonderzahlung von 6.839,36 DM und monatliche Leasingraten von zunächst 610 DM, jeweils einschließlich Mehrwertsteuer, vor. Von den beiden in Betracht kommenden Vertragsalternativen ist diejenige mit "Restwertabrechnung" angekreuzt. An der betreffenden Stelle heißt es im Formularvertragstext:

"Der Leasingnehmer garantiert den Restwert von DM zuzüglich Mehrwertsteuer 21.973,68.

Zugrundegelegte Fahrleistung km 40.000.

Eine Nachbelastung kommt auf den Leasingnehmer zu, wenn der Veräußerungserlös unter dem kalkulierten Restwert liegt...".

Die Leasing-Bedingungen der Klägerin sehen u.a. vor: