OLG Hamburg vom 25.10.1989
4 U 255/88
Normen:
BGB § 557 ;
Fundstellen:
BB 1989, 2218
DRsp I(133)427e
NJW-RR 1990, 86
WuM 1990, 77

OLG Hamburg - 25.10.1989 (4 U 255/88) - DRsp Nr. 1992/8497

OLG Hamburg, vom 25.10.1989 - Aktenzeichen 4 U 255/88

DRsp Nr. 1992/8497

Eine entschädigungspflichtige Vorenthaltung der Mietsache liegt dann nicht vor, wenn nach Beendigung des Mieterverhältnisses zwar Einrichtungsgegenstände des Mieters in den Mieträumen verblieben sind, aber der Vermieter sein Vermieterpfandrecht ausgeübt hat.

Normenkette:

BGB § 557 ;

e. »Dem Kl. [Vermieter] steht ein Anspruch aus § 557 BGB nicht zu, weil die Bekl. [Mieterin] ihm die Mieträume nach Beendigung des Mietverhältnisses nicht vorenthalten hat.

Zwar ist unstreitig, daß sich in den Räumen .. nach Beendigung des Mietverhältnisses noch im wesentlichen die gesamte Einrichtung [der Mieterin] befunden hat, so daß von einer Rückgabe der Mietsache nicht ausgegangen werden kann (vgl. BGH, BGHZ 86, 204 [hier: I (133) 248 a-b]). Die Vorenthaltung setzt begrifflich voraus, daß der Mieter die Mietsache nicht zurückgibt und das Unterlassen der Rückgabe dem Willen des Mieters widerspricht (BGH, MDR 1983, 306 [hier: I (133) 244 e-f). Vorliegend ist aber ein Rückerhaltungswille .. zu verneinen, weil der Kl. für den geltend gemachten Zeitraum sein Vermieterpfandrecht ausgeübt hat (Roquette, Mietrecht des BGB, § 557 Rdn. 24; Gelhaar, in: RGRK, 12. Aufl., § 557 Rdn. 7; Voelskow, in: MünchKomm, 2. Aufl., § 557 Rdn. 5; Soergel-Kummer, BGB, 11. Aufl., § 557 Rdn. 12; Erman-Schopp, BGB, 7. Aufl., § 557 Rdn. 2).