BGH - Urteil vom 16.07.2003
VIII ZR 274/02
Normen:
BGB §§ 536b 536c ;
Fundstellen:
BGHReport 2003, 919
BGHZ 155, 380
DB 2003, 2385
JR 2004, 68
JuS 2003, 1229
MDR 2003, 1103
NJW 2003, 2601
WM 2003, 2150
WuM 2003, 440
WuM 2003, 440
ZGS 2003, 283
ZIP 2003, 1502
ZMR 2003, 667
Vorinstanzen:
LG Frankfurt/Main,
AG Frankfurt/Main,

Recht auf Minderung der Miete bei einem vor dem 1. September 2001 abgeschlossenen Mietvertrag

BGH, Urteil vom 16.07.2003 - Aktenzeichen VIII ZR 274/02

DRsp Nr. 2003/10061

Recht auf Minderung der Miete bei einem vor dem 1. September 2001 abgeschlossenen Mietvertrag

»a) Hat ein Wohnungsmieter, dessen Mietvertrag vor dem Inkrafttreten des Mietrechtsreformgesetzes am 1. September 2001 geschlossen worden ist, in entsprechender Anwendung des § 539 BGB a.F. sein Recht zur Minderung der Miete verloren, weil er den Mangel längere Zeit nicht gerügt und die Miete ungekürzt und vorbehaltlos weiter gezahlt hat, so verbleibt es hinsichtlich der bis zum 1. September 2001 fällig gewordenen Mieten bei diesem Rechtsverlust. Die Bestimmungen des Mietrechtsreformgesetzes und der hierzu ergangenen Übergangsvorschriften führen nicht zu einem Wiederaufleben des Minderungsrechts.b) Für nach dem Inkrafttreten des Mietrechtsreformgesetzes fällig gewordene Mieten scheidet eine analoge Anwendung des § 536b BGB, der an die Stelle des § 539 BGB a.F. getreten ist, aus. Insoweit beurteilt sich die Frage, ob und in welchem Umfang ein Mieter wegen eines Mangels der Wohnung die Miete mindern kann, ausschließlich nach § 536c BGB. Dies gilt auch für Mietverträge, die vor dem 1. September 2001 abgeschlossen worden sind.