OLG München - Beschluss vom 17.02.2021
32 U 6358/20
Normen:
BGB § 535 Abs. 1; BGB § 536 Abs. 1; BGB § 275; BGB § 313 Abs. 1;
Fundstellen:
DB 2021, 786
NJW 2021, 948
NZM 2021, 226
ZMR 2021, 482
Vorinstanzen:
LG München II, - Vorinstanzaktenzeichen 13 O 2044/20

Rechte des Mieters von Gewerberäumen bei Betriebsuntersagung aufgrund der Covid-19-Pandemie

OLG München, Beschluss vom 17.02.2021 - Aktenzeichen 32 U 6358/20

DRsp Nr. 2021/3431

Rechte des Mieters von Gewerberäumen bei Betriebsuntersagung aufgrund der Covid-19-Pandemie

1. Die pandemiebedingte Betriebsuntersagung in dem Zeitraum vom 18.03.2020 bis zum 27.04.2020 hat nicht zu einem Mangel der Mietsache iSv § 536 Abs. 1 BGB geführt. Es lag auch kein Fall der Unmöglichkeit iSv § 275 BGB vor.2. Ein Anspruch nach § 313 Abs. 1 BGB auf Anpassung des Mietvertrages durch eine Herabsetzung oder Stundung der Miete ist in Ausnahmefällen trotz der grundsätzlich vorrangigen gesetzlichen Sonderregeln möglich. Bei der Prüfung der Zumutbarkeit des Festhaltens am Vertrag sind sämtliche Umstände des Einzelfalles zu beachten.

Normenkette:

BGB § 535 Abs. 1; BGB § 536 Abs. 1; BGB § 275; BGB § 313 Abs. 1;

[Gründe]

Der Senat hat die Sach- und Rechtslage vorläufig beraten und weist zur Vorbereitung der mündlichen Verhandlung auf Folgendes hin: