BAG - Urteil vom 24.09.2014
5 AZR 611/12
Normen:
EMRK Art. 9; EMRK Art. 11; GG Art. 1 Abs. 3; GG Art. 3 Abs. 1; GG Art. 4 Abs. 1; GG Art. 4 Abs. 2; GG Art. 12; GG Art. 140; WRV Art. 137; AGG § 1; AGG § 3 Abs. 1; AGG § 3 Abs. 2; AGG § 7 Abs. 1; BGB § 138 Abs. 1; BGB § 133; BGB § 157; BGB § 241 Abs. 2; BGB § 275 Abs. 1; BGB § 293; BGB § 294; BGB § 295; BGB § 297; BGB § 326 Abs. 1; BGB § 611 Abs. 1; BGB § 612 Abs. 1; BGB § 615 S. 1; EGBGB Art. 30; SGB V § 74; BAT-KF Präambel; MVG.EKD § 40k; RL-EKD § 2 Abs. 1 S. 1; RL-EKD § 4 Abs. 1; RL-EKD § 4 Abs. 4;
Fundstellen:
AP BGB § 615 Nr. 135
ArbRB 2014, 289
ArbRB 2015, 4
AuR 2014, 436
AuR 2014, 443
BAGE 149, 144
BAGE 2015, 144
BB 2014, 2483
BB 2014, 3059
DB 2014, 15
DB 2014, 7
DStR 2014, 2245
EzA-SD 2014, 6
EzA-SD 2014, 7
MDR 2014, 9
MDR 2015, 106
NZA 2014, 6
NZA-RR 2015, 292
Vorinstanzen:
LAG Hamm, vom 17.02.2012 - Vorinstanzaktenzeichen 18 Sa 867/11
ArbG Bochum, vom 31.03.2011 - Vorinstanzaktenzeichen 3 Ca 2843/10

Rechtswirkungen eines WiedereingliederungsverhältnissesVoraussetzungen des Anspruchs auf AnnahmeverzugslohnAnforderungen an das Anbieten der ArbeitsleistungVereinbarkeit des Tragens eines Kopftuchs einer dem islamischen Glauben angehörigen Arbeitnehmerin im Rahmen eines Arbeitsverhältnisses mit der evangelischen Kirche

BAG, Urteil vom 24.09.2014 - Aktenzeichen 5 AZR 611/12

DRsp Nr. 2014/18473

Rechtswirkungen eines Wiedereingliederungsverhältnisses Voraussetzungen des Anspruchs auf Annahmeverzugslohn Anforderungen an das Anbieten der Arbeitsleistung Vereinbarkeit des Tragens eines Kopftuchs einer dem islamischen Glauben angehörigen Arbeitnehmerin im Rahmen eines Arbeitsverhältnisses mit der evangelischen Kirche

Das Tragen eines Kopftuchs als Symbol der Zugehörigkeit zum islamischen Glauben und damit als Kundgabe einer anderen Religionszugehörigkeit ist regelmäßig mit der arbeitsvertraglichen Verpflichtung einer in einer Einrichtung der Evangelischen Kirche tätigen Arbeitnehmerin zu einem zumindest neutralen Verhalten gegenüber der Evangelischen Kirche nicht in Einklang zu bringen. Orientierungssätze: 1. Ein Wiedereingliederungsverhältnis ist als Vertragsverhältnis eigener Art (sui generis) auf die Wiedererlangung der Arbeitsfähigkeit gerichtet und nicht auf die Erfüllung der vertraglich geschuldeten Arbeitsleistung. Es besteht deshalb - vorbehaltlich einer abweichenden Vereinbarung - weder ein vertraglicher, noch ein gesetzlicher Vergütungsanspruch.