BAG - Urteil vom 19.02.2014
7 AZR 260/12
Normen:
TzBfG § 3 Abs. 1 S. 2 Alt. 1, 2; TzBfG § 14 Abs. 1 S. 2 Nr. 3; TzBfG § 14 Abs. 4; TzBfG § 15 Abs. 1; TzBfG § 15 Abs. 2; TzBfG § 17 S. 1; TzBfG § 21; BErzGG § 21; BGB § 133; BGB § 157; BGB § 305c Abs. 2; BGB § 307 Abs. 1 S. 2; BAT § 53 Abs. 3; SR 2y zum BAT Protokollnotiz Nr. 2 S. 1 zu Nr. 1, Nr. 2 Abs. 1, 2 S. 3; EGB-UNICE-CEEP-Rahmenvereinbarung über befristete Arbeitsverträge (vom 18. März 1999) im Anhang zur Richtlinie 1999/70/EG des Rates (vom 28. Juni 1999); GG Art. 5 Abs. 1; GG Art. 5 Abs. 3; Gesetz über die Hochschulen des Landes Nordrhein-Westfalen (HG NRW) § 1 Abs. 2 S. 2 Nr. 5; Gesetz über die Hochschulen des Landes Nordrhein-Westfalen (HG NRW) § 2 Abs. 1 S. 1;
Fundstellen:
AP TzBfG § 14 Nr. 116
AuR 2014, 202
EzA-SD 2014, 8
NZA 2014, 1296
NZA-RR 2014, 408
Vorinstanzen:
LAG Hamm, vom 12.01.2012 - Vorinstanzaktenzeichen 11 Sa 1269/11
ArbG Dortmund, vom 13.07.2011 - Vorinstanzaktenzeichen 9 Ca 119/11

Umfang der gerichtlichen Befristungskontrolle

BAG, Urteil vom 19.02.2014 - Aktenzeichen 7 AZR 260/12

DRsp Nr. 2014/5733

Umfang der gerichtlichen Befristungskontrolle

Orientierungssätze: 1. Die Protokollnotiz Nr. 2 zu Nr. 1 SR 2y BAT verbietet sowohl nach ihrem Wortlaut als auch nach ihrem Sinn und Zweck, von vornherein einen Zeitvertrag für die Dauer von mehr als fünf Jahren zu vereinbaren. Mehrere aneinandergereihte Arbeitsverträge können dagegen zusammen die Dauer von fünf Jahren überschreiten. 2. Die Gerichte dürfen sich bei der Befristungskontrolle nach § 14 Abs. 1 Satz 2 Nr. 3 TzBfG nicht auf die Prüfung des geltend gemachten Sachgrunds der Vertretung beschränken. Sie sind vielmehr aus unionsrechtlichen Gründen verpflichtet, alle Umstände des Einzelfalls und dabei namentlich die Gesamtdauer und die Zahl der mit derselben Person zur Verrichtung der gleichen Arbeit geschlossenen aufeinanderfolgenden befristeten Verträge zu berücksichtigen, um auszuschließen, dass Arbeitgeber rechtsmissbräuchlich auf befristete Arbeitsverträge zurückgreifen.

Auf die Revision der Klägerin wird das Urteil des Landesarbeitsgerichts Hamm vom 12. Januar 2012 - 11 Sa 1269/11 - aufgehoben.

Die Sache wird zur neuen Verhandlung und Entscheidung an das Landesarbeitsgericht zurückverwiesen.

Von Rechts wegen!

Normenkette:

TzBfG § 3 Abs. 1 S. 2 Alt. 1, 2; TzBfG § 14 Abs. 1 S. 2 Nr. 3; TzBfG § 14 Abs. 4; TzBfG § 15 Abs. 1; TzBfG § 15 Abs. 2; TzBfG § 17 S. 1; TzBfG § 21; BErzGG § 21; BGB § 133; BGB § 157; BGB § 305c Abs. 2;