BVerfG - Beschluß vom 07.04.1992
1 BvR 1772/91
Normen:
BGB § 564b Abs. 2 Nr. 2 ; Erste Hessische Verordnung über das Verbot der Zweckentfremdung von Wohnraum vom 25. Januar 1972 (GVBl. I S. 19); Gesetz zur Verbesserung des Mietrechts und zur Begrenzung des Mietanstiegs sowie zur Regelung von Ingenieur- und Architektenleistungen vom 4. November 1971 (BGBl. I S. 1745) Art. 6 § 1 Abs. 1 Satz 1 ; GG Art. 3 Abs. 1 Art. 14 Abs. 1 Satz 1, Satz 2 ;
Fundstellen:
BBauBl 1992, 694
BVerfG, HdM Nr. 44
BVerfGE 86, 59
DWW 1992, 175
EuGRZ 1992, 217
MDR 1992, 870
NJW 1992, 1675
UPR 1992, 342
WM 1992, 1110
WuM 1992, 416
ZMR 1992, 287
Vorinstanzen:
AG Frankfurt/Main, vom 14.02.1991 - Vorinstanzaktenzeichen 33 C 4339/90
LG Frankfurt/Main, vom 01.10.1991 - Vorinstanzaktenzeichen 2/11 S 184/91

Verfassungsrechtliche Anforderungen an die Auslegung des Zweckentfremdungsverbots im Mietrecht

BVerfG, Beschluß vom 07.04.1992 - Aktenzeichen 1 BvR 1772/91

DRsp Nr. 1993/8

Verfassungsrechtliche Anforderungen an die Auslegung des Zweckentfremdungsverbots im Mietrecht

»Zur willkürlichen Auslegung des Zweckentfremdungsverbots im Mietrecht.«

Normenkette:

BGB § 564b Abs. 2 Nr. 2 ; Erste Hessische Verordnung über das Verbot der Zweckentfremdung von Wohnraum vom 25. Januar 1972 (GVBl. I S. 19); Gesetz zur Verbesserung des Mietrechts und zur Begrenzung des Mietanstiegs sowie zur Regelung von Ingenieur- und Architektenleistungen vom 4. November 1971 (BGBl. I S. 1745) Art. 6 § 1 Abs. 1 Satz 1 ; GG Art. 3 Abs. 1 Art. 14 Abs. 1 Satz 1, Satz 2 ;

Gründe:

Die Beschwerdeführer wenden sich dagegen, daß ihre auf Eigenbedarf (§ 564 b Abs. 2 Nr. 2 BGB) gestützte Räumungsklage erfolglos geblieben ist, weil sie keine Zweckentfremdungsgenehmigung für die Zusammenlegung von zwei Wohnungen eingeholt hatten.

I. 1. Die nicht miteinander verheirateten Beschwerdeführer kündigten der Beklagten des Ausgangsverfahrens das Mietverhältnis über die von ihr gemietete, in Frankfurt am Main gelegene Wohnung zum 1. Februar 1991 mit der Begründung, der Beschwerdeführer wolle diese beziehen; er selbst müsse die von ihm gemietete Wohnung wegen Kündigung seines Vermieters räumen.