BVerfG - Beschluß vom 14.05.1986
1 BvR 494/85
Normen:
GG Art. 14 Abs. 1 S. 1 ; MHG § 2 Abs. 2 Satz 3 ; 2. WKSchG Art. 3 § 2 ;
Fundstellen:
BVerfG, HdM Nr. 6
DRsp I(133)315c
DWW 1986, 173
MDR 1986, 821
NJW 1987, 313
WuM 1986, 237
ZMR 1986, 272
Vorinstanzen:
LG Göttingen, vom 20.03.1985 - Vorinstanzaktenzeichen 5 S 128/84

Verfassungsrechtliche Anforderungen an die Geltendmachung eines Mieterhöhungsverlangens

BVerfG, Beschluß vom 14.05.1986 - Aktenzeichen 1 BvR 494/85

DRsp Nr. 1992/283

Verfassungsrechtliche Anforderungen an die Geltendmachung eines Mieterhöhungsverlangens

Ein Sachverständigengutachten genügt dem Begründungserfordernis nach § 2 Abs. 2 Satz 3 MHG, wenn darin eine Aussage über die tatsächliche ortsübliche Vergleichsmiete getroffen und die zu beurteilende Wohnung in das örtliche Mietpreisgefüge eingeordnet wird.

Normenkette:

GG Art. 14 Abs. 1 S. 1 ; MHG § 2 Abs. 2 Satz 3 ; 2. WKSchG Art. 3 § 2 ;

Gründe:

I. 1. Mit Mieterhöhungsschreiben v. 8.3.1983 begehrte die Beschwerdeführerin von den im Ausgangsverfahren beklagten Mietern die Zustimmung zur Erhöhung des Mietzinses von bisher 765,- DM (3,18 DM/m²) auf 991,61 DM (4,13 DM/m²) für eine 240 m² große 7-Zimmer-Wohnung. Zur Begründung ihres Mieterhöhungsverlangens nahm sie gem. § 2 Abs. 2 S. 3 MHG i.d.F. d.G. v. 20.12.1982 (BGBl. I S. 1912) auf ein Gutachten eines vereidigten und öffentlich bestellten Sachverständigen Bezug, der für die Wohnung eine orstübliche Vergleichsmiete von 1074,- DM (4,44 DM/m²) ermittelte.