BVerfG - Urteil vom 20.07.1954
1 BvR 459/52; 1 BvR 484/52; 1 BvR 555/52; 1 BvR 623/52; 1 BvR 651/52; 1 BvR 748/52; 1 BvR 783/52; 1 BvR 801/52; 1 BvR 5/53; 1 BvR 9/53; 1 BvR 96/54; 1 BvR 114/54
Normen:
BVerfGG § 23 Abs. 1 § 90 Abs. 2 S. 2 ; GG Art. 2 Abs. 1 Art. 3 Abs. 1 Art. 14 Art. 19 Abs. 3 Art. 74 Nr. 11 Art. 80 Abs. 1 S. 2 Art. 84 Abs. 1 Art. 105 Art. 115 ; HGB § 124 Abs. 1 § 161 Abs. 2 ; IHG (Gesetz über die Investitionshilfe der gewerblichen Wirtschaft vom 7. Januar 1952 - BGBl. I S. 7 - geändert durch Gesetze vom 22. August 1952 - BGBl. I S. 585 und vom 30. März 1953 - BGBl. I S. 107) § 2 § 3 § 6 § 7 § 10 § 20 § 21 § 29 Abs. 5S. 1, Abs. 6 § 38 ; 1. ÄndGIHG Art. 3 ; 1. IHDV § 2 § 14 § 23 § 24 ;
Fundstellen:
BVerfGE 4, 7
DÖV 1955, 61
DVBl 1955, 65
JZ 1954, 758
NJW 1954, 1235

Verfassungsrechtliche Prüfung des Investitionshilfegesetzes

BVerfG, Urteil vom 20.07.1954 - Aktenzeichen 1 BvR 459/52; 1 BvR 484/52; 1 BvR 555/52; 1 BvR 623/52; 1 BvR 651/52; 1 BvR 748/52; 1 BvR 783/52; 1 BvR 801/52; 1 BvR 5/53; 1 BvR 9/53; 1 BvR 96/54; 1 BvR 114/54

DRsp Nr. 1996/7251

Verfassungsrechtliche Prüfung des Investitionshilfegesetzes

»1. Art. 74 Nr. 11 GG begründet die Zuständigkeit des Bundes auch für Gesetze, die ordnend und lenkend in das Wirtschaftsleben eingreifen.2. Wirtschaftslenkende Gesetze verstoßen nicht schon deshalb gegen den Gleichheitssatz, weil sie die Wettbewerbslage verändern. Sie können auch im Interesse einzelner Gruppen erlassen werden, jedoch nur, wenn dies durch das öffentliche Wohl geboten ist und schutzwürdige Interessen anderer nicht willkürlich vernachlässigt werden.3. Ein gesetzlicher Eingriff in die Freiheit der Disposition über Betriebsmittel ist mit Art. 2 Abs. 1 GG vereinbar, sofern ein angemessenen Spielraum zur Entfaltung der Unternehmerinitiative verbleibt.4. Art. 14 GG schützt nicht das Vermögen als solches.5. Die Liquidität des Betriebes ist kein der Eigentumsgarantie unterliegendes Recht.6. Ein bestimmtes Wirtschaftssystem ist durch das Grundgesetz nicht gewährleistet.7. Offene Handelsgesellschaften und Kommanditgesellschaften können unter ihrer Firma Verfassungsbeschwerde erheben.8. Verfassungsbeschwerden können auch telegrafisch eingelegt werden.«

Normenkette:

BVerfGG § 23 Abs. 1 § 90 Abs. 2 S. 2 ;