LSG Baden-Württemberg - Urteil vom 17.04.2018
L 11 KR 936/17
Normen:
SGB V § 69 Abs. 1 S. 3; SGB V § 109 Abs. 4 S. 3; SGB V § 112 Abs. 2 S. 1 Nr. 1; SGB V § 275 Abs. 1 Nr. 1; SGB V § 275 Abs. 1c S. 2-3; SGB V § 301 Abs. 1 S. 1 Nr. 3; KHEntgG § 7 Abs. 1 S. 1 Nr. 1; KHEntgG § 9 Abs. 1 S. 1 Nr. 1; KHG § 17b; KHG § 17c Abs. 2 S. 1; BGB § 133;
Vorinstanzen:
SG Karlsruhe, vom 18.01.2017 - Vorinstanzaktenzeichen S 16 KR 671/16

Vergütung stationärer Krankenhausbehandlungen in der gesetzlichen KrankenversicherungObjektive Beweislast der Krankenkasse für den rechtzeitigen Zugang der Prüfmitteilung im Prüfverfahren nach § 275 Abs. 1c SGB VErsatz der notwendigen Prüfmitteilung der Krankenkasse durch Prüfanzeige des MDKAnforderungen an den Inhalt von Prüfmitteilungen bzw. PrüfanzeigenMateriell-rechtliche Ausschlussfristen in der Prüfvereinbarung

LSG Baden-Württemberg, Urteil vom 17.04.2018 - Aktenzeichen L 11 KR 936/17

DRsp Nr. 2018/6494

Vergütung stationärer Krankenhausbehandlungen in der gesetzlichen Krankenversicherung Objektive Beweislast der Krankenkasse für den rechtzeitigen Zugang der Prüfmitteilung im Prüfverfahren nach § 275 Abs. 1c SGB V Ersatz der notwendigen Prüfmitteilung der Krankenkasse durch Prüfanzeige des MDK Anforderungen an den Inhalt von Prüfmitteilungen bzw. Prüfanzeigen Materiell-rechtliche Ausschlussfristen in der Prüfvereinbarung

1. Die Krankenkasse trägt die objektive Beweislast für den rechtzeitigen Zugang der Prüfmitteilung beim Krankenhaus. 2. Bei einer Direktbeauftragung des Medizinischen Dienstes der Krankenversicherung (MDK) durch die Krankenkasse ersetzt die Prüfanzeige des MDK gemäß § 6 Abs. 4 PrüfvV in der bis zum 31.12.2016 geltenden Fassung (PrüfvV aF.) die nach § 4 PrüfvV aF. notwendige Prüfmitteilung der Krankenkasse. 3. Die Prüfmitteilung bzw. Prüfanzeige nach den §§ 4, 6 PrüfvV aF. muss nicht die Art der Prüfung konkret bezeichnen, da die PrüfvV für die Zeit bis zum 31.12.2016 ohnedies nur für die Auffälligkeitsprüfung, nicht aber für die Prüfung der sachlich-rechnerischen Richtigkeit Anwendung findet. 4. Bei § 7 Abs. 2 S. 3 PrüfvV aF. handelt es sich um eine Frist, die einer materiell-rechtlichen Ausschlussfrist entspricht.