BFH - Urteil vom 16.05.2018
XI R 50/17
Normen:
EStG i.d.F. des JStG 2010 § 10d Abs. 4 Sätze 4 und 5; KStG § 8 Abs. 1 Satz 1; GewStG i.d.F. des JStG 2010 § 35b Abs. 2 Sätze 2 und 3; BGB § 133; AO §§ 164, 171 Abs. 10, 175 Abs. 1 Satz 1 Nr. 1, 351 Abs. 2;
Fundstellen:
AO-StB 2018, 269
BFH/NV 2018, 1028
BFHE 261, 342
BStBl II 2018, 752
DB 2018, 1897
DStRE 2018, 1014
FR 2019, 92
GmbHR 2018, 930
Vorinstanzen:
FG Berlin-Brandenburg, vom 06.04.2017 - Vorinstanzaktenzeichen 10 K 10105/15

Zulässigkeit der Änderung eines Verlustfeststellungsbescheides bei Bestandskraft der zugrundeliegenden Steuerfestsetzung

BFH, Urteil vom 16.05.2018 - Aktenzeichen XI R 50/17

DRsp Nr. 2018/9169

Zulässigkeit der Änderung eines Verlustfeststellungsbescheides bei Bestandskraft der zugrundeliegenden Steuerfestsetzung

Sind der Körperschaftsteuerbescheid und der Gewerbesteuermessbescheid des Verlustentstehungsjahres bestandskräftig (geworden) und berücksichtigen diese einen geringeren Verlust als vom Steuerpflichtigen begehrt, ist die Änderung eines Bescheides über den verbleibenden Verlustvortrag und des vortragsfähigen Gewerbeverlusts nach § 10d Abs. 4 Satz 4 EStG i.d.F. des JStG 2010 i.V.m. § 8 Abs. 1 Satz 1 KStG und § 35b Abs. 2 Satz 2 GewStG nur zulässig, soweit eine Korrektur der Steuerbescheide nach den Vorschriften der AO hinsichtlich der bei der Ermittlung des Gesamtbetrags der Einkünfte nicht ausgeglichenen negativen Einkünfte (noch) möglich ist und diese der Steuerfestsetzung tatsächlich zugrunde gelegt worden sind.

Tenor

Die Revision der Klägerin gegen das Urteil des Finanzgerichts Berlin-Brandenburg vom 6. April 2017 10 K 10105/15 wird als unbegründet zurückgewiesen.

Die Kosten des Revisionsverfahrens hat die Klägerin zu tragen.

Normenkette:

EStG i.d.F. des JStG 2010 § 10d Abs. 4 Sätze 4 und 5; KStG § 8 Abs. 1 Satz 1; GewStG i.d.F. des JStG 2010 § 35b Abs. 2 Sätze 2 und 3; BGB § 133; AO §§ 164, 171 Abs. 10, 175 Abs. 1 Satz 1 Nr. 1, 351 Abs. 2;

Gründe

I.