6. Selbstbeseitigungsrecht und Aufwendungsersatzanspruch

Autor: Emmert

a) Überblick

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§ 536a Abs. 2 BGB gibt dem Mieter das (Wahl-)Recht, neben dem Schadensersatzanspruch wegen Nichterfüllung (§ 536a Abs. 1 BGB) den Mangel selbst zu beseitigen und dann Ersatz der damit verbundenen Aufwendungen vom Vermieter zu beanspruchen.131)

Der Ersatzanspruch kommt nur in Betracht, wenn der Vermieter sich entweder mit der Mangelbeseitigung in Verzug befindet (§ 536a Abs. 2 Nr. 1 BGB) oder Eilbedürftigkeit gegeben ist (§ 536 Abs. 2 Nr. 2 BGB).132) Dem Mieter steht ein Anspruch auf Vorschuss in Höhe der voraussichtlich erforderlichen Beseitigungskosten zu.133)


131)

OLG Hamm vom 03.02.1983 - 4 RE-Miet 7/82, WuM 1983, 76.

132)

BGH vom 16.01.2008 - VIII ZR 222/06, NZM 2008, 279.

133)

BGH vom 28.05.2008 - VIII ZR 271/07, WuM 2008, 476.

b) Verzug mit der Mangelbeseitigung (§ 536a Abs. 2 Nr. 1 BGB)

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Die Voraussetzungen des Verzugs richten sich nach den allgemeinen Vorschriften (§§ 284  ff. BGB).

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Stellt sich im Rahmen eines vom Mieter nach Verzug des Vermieters erteilten Reparaturauftrags heraus, dass eine Erneuerung des alten, defekten Geräts (auch aus wirtschaftlichen Gesichtspunkten) angezeigt erscheint, ist streitig, ob der Mieter den Vermieter insoweit nochmals mahnen muss, bevor er Ersatz seiner Aufwendungen beanspruchen kann.134)