OLG Bremen - Beschluss vom 10.03.2016
5 W 40/15
Normen:
BeurkG § 7 Nr. 1; BeurkG § 27; BGB § 125; BGB § 2232 S. 1-2; BGB § 2361 Abs. 1; BGB § 2368 Abs. 3; FamFG § 58 Abs. 1; FamFG § 59 Abs. 1;
Fundstellen:
FamRZ 2016, 1505
FuR 2016, 427
MDR 2016, 531
NJW 2016, 8
NJW-RR 2016, 979
NotBZ 2016, 426
ZEV 2016, 225
ZEV 2016, 273
Vorinstanzen:
AG Bremen, vom 10.11.2015 - Vorinstanzaktenzeichen 31 VI 593/15

Wirksamkeit der privatschriftlichen Ernennung des Urkundsnotars eines notariellen Testaments zum Testamentsvollstrecker

OLG Bremen, Beschluss vom 10.03.2016 - Aktenzeichen 5 W 40/15

DRsp Nr. 2016/5804

Wirksamkeit der privatschriftlichen Ernennung des Urkundsnotars eines notariellen Testaments zum Testamentsvollstrecker

Übergibt der Erblasser dem Notar nach Abschluss der Beurkundung einer letztwilligen Verfügung gem. § 2231 Nr. 1 BGB mit Anordnung der Testamentsvollstreckung eine verschlossene privatschriftliche letztwillige Verfügung, in der der Urkundsnotar zum Testamentsvollstrecker bestimmt wird, führt dies auch dann nicht zur Formunwirksamkeit des privatschriftlichen Testaments gem. §§ 7, 27 BeurKG, wenn beide Verfügungen vom Notar in einem Umschlag in die amtliche Verwahrung des Nachlassgerichts gegeben werden (Abkehr von OLG Bremen, Beschluss vom 24.09.2015, 5 W 23/15, MDR 2015, 1373).

Auf die Beschwerde des Beteiligten 1.) wird der Beschluss des Amtsgerichts - Nachlassgericht - Bremen vom 10.11.2015 (31 VI 593/15) aufgehoben.

Das Amtsgericht wird angewiesen, dem Beteiligten 1.) das Testamentsvollstreckerzeugnis zu erteilen.

Von der Erhebung von Gerichtskosten für das Beschwerdeverfahren wird abgesehen. Außergerichtliche Kosten werden nicht erstattet.

Der Verfahrenswert des Beschwerdeverfahrens beträgt 40.000,00 €.

Normenkette:

BeurkG § 7 Nr. 1; BeurkG § 27; BGB § 125; BGB § 2232 S. 1-2; BGB § 2361 Abs. 1; BGB § 2368 Abs. 3; FamFG § 58 Abs. 1; FamFG § 59 Abs. 1;

Gründe:

Der Beteiligte 1.), Notar, begehrt die Erteilung eines Testamentsvollstreckerzeugnisses.